Das beste und das schrecklichste Essen


Kinder der 3. bis 6. Primarschulklassen aus Riehen und Bettingen


Für den Schreibwettbewerb des ‹Riehener Jahrbuchs› griffen über fünfzig Kinder der 3. bis 6. Primarschulklassen aus Riehen und Bettingen zu Papier, Stiften und Computer. Gefragt wurden sie nach ihrem besten und schrecklichsten Esserlebnis und nach Geschichten rund ums Essen und Trinken. Eine Auswahl der besten Texte lesen Sie hier. 


Die Kaki


Vor langer Zeit habe ich zu Hause in Basel an einem sonnigen Ferientag eine Kaki gegessen. Ich habe sie alleine gegessen, weil meine Eltern keine Lust dazu hatten. Die Kaki ist orange und ovalförmig. Danach habe ich mich süss gefühlt, wie im siebten Himmel. 


Fabrice Tschanz, 3. Klasse


Meine beste Grillade 


Meine beste Grillade ass ich in Spanien. Wir waren am Fest St. Antoni mit meinen Grosseltern und meinem Götti. Als wir dort waren, war ich aber erst neun Jahre alt. An diesem Fest gab es viele Sachen: zum Beispiel Trampoline, Stände mit Spielsachen und auch Stände mit Esswaren. Als wir ankamen, war es etwa 18.40 Uhr. Als wir wieder gingen, war es etwa 23.30 Uhr oder noch später. 


Wir waren fast an jedem Stand. Mein Götti und ich hatten noch Hunger. Wir entdeckten einen riesigen Grill. Darum herum standen viele Leute. Wir dachten: «Mmh! Da gibt’s sicher etwas Gutes zu essen.» Wir standen etwa zwanzig Minuten an, aber das lohnte sich. Wir bestellten alle ein grosses, saftiges Steak. Das Steak war sehr lecker. Dazu tranken wir Coca-Cola. Das war nicht mehr zu toppen. Das Steak hatte eine sehr gute Marinade. Es war so gut, dass wir gleich noch einmal eines genommen haben. Dann gab es auch noch Würste. Von denen haben wir auch gleich noch zwei Stück verdrückt. Als wir nach Hause fuhren, merkten wir, dass unser Auto einen Platten hatte. Wir fuhren den Berg hinauf bis zu unserem Ferienhaus. Auf dem ganzen Weg nach Hause mussten wir so sehr lachen, weil der kaputte Pneu komische Laute von sich gab. Zu Hause fiel ich todmüde ins Bett und schlief sofort ein.


Cédric Gilli, 5. Klasse


Der schreckliche Fisch


Es war im Herbst zu Hause im Jahre 2013. Mein Papa hat gekocht und meine Mutter hat geholfen. Es war ein Fest-essen und unsere Freunde waren bei uns. Es gab Reis, Salat, Nudeln, Chickenwings und Fisch. Der Fisch war graublau. Er war schleimig und sah schrecklich aus. Ich habe aus Versehen eine Schuppe verschluckt. Die blieb in meinem Hals stecken. Da fühlte ich mich sehr schlecht. Ich will keinen Fisch mehr essen, mein ganzes Leben lang.


Caitlyn Lai, 3. Klasse


Das grüne Rührei 


An einem Sonntagmorgen dachte ich mir nichts Böses. Ich lief in meinem blau-weiss gestreiften Pyjama die Treppe runter und richtete meine zwei Zöpfe, die ich am Abend zuvor gemacht hatte. Ich war nicht überrascht, dass der Frühstückstisch gedeckt war, aber darüber, was mich gleich erwartete, schon. Ich setzte mich an den Tisch und wartete auf das Rührei. Als mein Papa mir das Rührei servierte, traute ich meinen Augen nicht … Es war grün, aber nicht grasgrün oder so, sondern schimmelgrün! Wagemutig probierte ich ein Stück, etwa so gross wie ein Achtel eines Teelöffels. Es schmeckte wie ein Rührei, das jemand in seiner dreckigen, noch nie gewaschenen Hosentasche gehabt hatte und das ich jetzt essen musste. Ich fragte meinen Papa, was drin war. Er antwortete, dass er etwas Neues probieren wollte und «ein wenig» Oregano reingemacht hatte. Ich traute meinen Ohren nicht und verschwand im Badezimmer.


Stephanie Lippuner, 5. Klasse


Mein bestes Esserlebnis 


Mein Lieblingsessen ist Pizza. Wenn man Pizza isst, dann hat man irgendwie die Zukunft vor sich. Pizza Margherita ist die beste. Während man Pizza isst, fühlt man sich frei. Man hat ein riesiges Feuerwerk im Mund! Der Geschmack der Pizza bleibt lange im Mund. Es ist wie ein schöner Traum! Man ist überladen, nachdem man die Pizza gegessen hat. Wenn man Chili drauf macht, dann ist sie noch besser. Mit Chili auf der Pizza wird ein Feuer im Mund entfacht, das sich wie etwas Schnelles, Starkes anfühlt. Allein der Teig einer Pizza ist schon gut, aber der Käse und die Tomaten machen sie einzigartig. Wenn man Pizza isst, ist man sehr gut gelaunt. Jede Pizza hat einen anderen Geschmack und auch eine andere Geschichte. Neben einer Pizza fehlt nur noch etwas: ein Getränk, zum Beispiel Ice Tea!


Belal Ibrahim, 4. Klasse


Nicht bei jedem Essen braucht man Mut, aber bei manchen schon 


Es war ein normaler Nachmittag, als ich mit meiner Mutter einkaufen ging. Als wir fertig waren, genehmigte ich mir einen kleinen Imbiss bei einem Chinesen. Ich sagte: «Einmal Menü 44, bitte.» Der Chinese bereitete das Menü vor, bis jetzt ging alles gut, bis … das Gemüse dazu kam. Arg! Der Chinese hatte Menü 44 mit Menü 41 verwechselt und Menü 41 ist mit gekochtem Gemüse. Ich bezahlte und ging zu meiner Mutter, weil ich wusste, dass es jetzt sowieso schon zu spät war.


Meine Mutter wartete mit dem Einkaufswagen am Ausgang. Sie fragte nicht, wieso ich das Menü mit Gemüse gekauft hatte. Also sass ich schweigend auf der Rückbank des Autos, schaute das gekochte Gemüse in dem Behälter an und fragte mich, was ich damit machen sollte. Ja, was nur?


Ich hatte einen Entschluss gefasst und nahm mit der Gabel einen Brokkoli von den darunter liegenden Nudeln. Ich biss hinein und erschauderte. Der Brokkoli schmeckte scheusslich: Er war wässrig, salzig, süss und … brokkolig. Ich gab mir alle Mühe, das Essen in meinem Mund nicht wieder rauszuspucken. Ich schluckte und es dauerte fast zwanzig Minuten, bis ich die 50 Gramm Gemüse aufgegessen hatte. Danach machte ich mich über die Nudeln her, in der Hoffnung, den ekligen Geschmack zu vertreiben.


Ich sage nur noch eins: Wenn man bei einem Chinesen etwas zu essen bestellt, soll man sehr, sehr laut und deutlich reden.


Nina Prihoda, 5. Klasse


Jack der Bauer 


Es war einmal im Jahr 3088 ein Planet namens Erde. Auf der Erde gab es immer noch Menschen, aber jetzt gab’s auch Roboter! Aber die Menschen waren sehr fett. Denn nachdem sie Roboter erfunden hatten, konnten die Roboter alles für sie machen. Sie konnten den Menschen die Zähne putzen, sie zur Arbeit fahren und für sie kochen.


Und das Kochen ist eben das Problem in dieser Geschichte, denn je mehr die Roboter für sie machten, desto weniger bewegten sich die Menschen und sie wurden fetter und fetter und fetter, bis sie sich nur noch auf einen Stuhl setzen konnten und dort warten, bis die Roboter ihnen das Essen brachten.


Eines Tages kamen die Roboter mit dem Essen und Trinken, aber da war nichts im Glas und nichts auf dem Teller. Das war bei allen Robotern so. Zuerst dachten die Menschen, etwas sei los mit den Robotern, aber alles stimmte. Es war das Essen, das das Problem war: Sie hatten auf der Erde kein Essen und Trinken mehr übrig, und da die Roboter nicht programmiert waren, Essen und Trinken zu besorgen, konnten sie kein Essen holen.


Plötzlich rief der Kapitän: «Kommt mit mir, meine Bürger. Zusammen werden wir eine neue Quelle von Essen finden. Also los!» Langsam gingen die Menschen alle los auf der Suche nach Essen und Trinken. Aber dann sahen sie jemanden, der nicht fett war, sondern dünn und gesund, und der war Bauer. Der Bauer hiess Jack. Alle sagten: «Wer bist du?» «Ich bin Jack und ich habe einen Bauernhof, ich habe Kühe, Hühner, Schafe und auch Schweine.» «Aber wie hast du etwas zum Essen und Trinken?», fragte der Kapitän. «Ich habe Tiere und züchte Obst und Gemüse.» «Ah», sagten alle. «Aber leider muss ich sie schlachten, weil ich sonst nichts zu essen habe.» «Kannst du uns zeigen, wie wir Bauer oder Bäuerin werden können?», fragte der Kapitän. «Ja, natürlich», sagte Jack. «Ihr müsst mir aber etwas versprechen: Ihr esst nicht alles auf einmal.» «Ja, ja», sagten alle. «Also los, ihr werdet wieder etwas zum Essen und Trinken bekommen», sagte Jack.


Drei Jahre später hatten alle wieder Essen und Trinken und die Menschen waren wieder dünn und gesund. Jetzt war Jack eine sehr, sehr berühmte Person und alle wollten Jacks Freund sein.


Anna Robinson, 3. Klasse


Das Picknick mit dem Blauwal 


Auf einer einsamen Insel lebte ein Mädchen namens Lisa. Sie war auf der Insel Takatuka ausgesetzt worden, weil sie mit ihrer Familie keine Ferien machen wollte. Eines Morgens kam ein Blauwal vorbei. Plötzlich sah sie, dass der Blauwal einen Picknick-Korb dabei hatte. Im Picknick-Korb waren eine Melone, Wasser, Äpfel und vieles mehr. Als sie den Korb von seinem Rücken nahm und die Sachen ass, wollte der Wal wegschwimmen. Aber Lisa sagte, er solle warten. Auch sie wollte ihm etwas geben. Sie wollte die Fische holen, die sie in den letzten Wochen gefangen hatte. Es waren Hunderte Fische, doch für den Blauwal sehr wenige. Der Blauwal blieb noch einen Tag. Am nächsten Morgen schwamm er wieder ins tiefe Meer. Lisa blieb noch eine Woche auf der Insel. Dann kam ein Schiff vorbei und holte sie ab. Die Fahrt auf dem Schiff dauerte zwei Tage. Als sie ankam, freute sich Lisa sehr auf ihre Familie. Dann gingen sie in einen Laden und kauften sich eine Glace mit Erdbeeren und Brombeeren.


Anna-Stella Schumacher, 3. Klasse


DER Mangodrink


In Mexiko habe ich einen Mangodrink getrunken, als meine Familie auf der Suche nach einem neuen Mietshaus war. An einem kleinen Stand wurden die Drinks verkauft. Da gab es rote Bananen, rote Mangos und Meterbananen, die sind fast schwarz. Die Mango hat eine flüssige Masse drin. Sie ist reif, wenn sie braun-grün ist. Nach dem Drink fühlte ich mich gut, toll und stark. Schade, dass ich seit drei Jahren keinen solchen Mangodrink mehr getrunken habe.


Xailoun Giarusso, 3. Klasse


Die Badifreunde 


Jim wollte heute unbedingt mit seiner Mama in die Bettinger Badi. Nach langen Diskussionen gingen sie endlich. In der Badi sah Jim ein Mädchen mit langen blonden Haaren. Jim ging langsam und schüchtern auf das Mädchen zu und fragte es, ob es mit ihm Ball spielen will. Das Mädchen überlegte und willigte dann ein. Jim fragte das Mädchen, wie es heisst. Das Mädchen sagte: «Ich heisse Lisa, du kannst mich aber auch Lisi nennen. Wie heisst du?» «Ich heisse Jim», sagte Jim. Die beiden befreundeten sich schnell. Nach dem Ballspielen wollten beide ins Wasser.


Später bekamen sie Hunger, keiner hatte aber etwas zu essen dabei. Nicht einmal Geld hatten sie dabei. Jim fragte: «Lisa, bist du im Chor?» Lisa sagte: «Ja.» Da hatte Jim eine Idee. «Weisst du was, Lisa? Wir singen und mit dem Geld, das wir erhalten, kaufen wir uns ein Eis.» «Das ist die Idee!», sagte Lisa. Also fingen sie an zu singen. Nach einer Viertelstunde hatten sie 15 Franken. Mit dem Geld kauften sie sich ein Eis und andere Süssigkeiten. Leider mussten sie dann schon wieder gehen. Jim fragte Lisa, ob sie sich am Sonntag im Naturbad Riehen gegen 15 Uhr treffen können. Lisa sagte: «Ja.»


Kerim Bilecem, 3. Klasse


Ein sehr tolles Esserlebnis 


Es wird Abend eines schönen Sommertags. Der Grill ist angezündet und in der Küche kocht eine Köchin. Sie ist am Erbsenschälen. Im Topf über dem Feuer kocht Polenta und im Kühlschrank sind die Würste und die Spiesschen, die später auf den Grill kommen. Nun köcheln auch die Erbsen in einem Topf. Ein paar Minuten später kommen die dicksten Würste und wenig später die dünneren Würste und die Spiesschen auf den Grill. In der Küche ist die Polenta fertig und die Erbsen auch. Der Tisch ist schon gedeckt und ein Griechischer Salat mit Lattich, Gurken, Tomaten, Oliven und Feta steht auf dem Tisch.


Da – auf dem Grill bewegt sich ein Fleischstückchen an einem Spiesschen. Und da – ein zweites und ein drittes, ein viertes, ein fünftes, ein sechstes und ein siebtes. Die Fleischstücke sehen sich um und meinen: «Komm, wir wecken die anderen Spiesschen auch noch auf.» Als die 49 Fleischstücke der sieben Spiesschen wach sind, beschliessen sie, in Siebnergruppen eine dicke und eine dünne Wurst zu essen. 


Später sagt ein Fleischstückchen: «Das schmeckte aber gut.» Ein zweites meint: «So gut habe ich schon lange nicht mehr gegessen.» Und ein drittes: «Was bekommen wir wohl näch-stes Mal zu essen, wenn wir wieder grilliert werden? Was liegt wohl neben uns auf dem Grill, wenn wir aufwachen und Hunger haben?» «Wieso kümmert dich das denn jetzt schon? Wir sind doch satt und das war doch gerade ein tolles Esserlebnis!»


Simon Mangold, 5. Klasse


 

Diesen Artikel finden Sie im Jahrbuch z'Rieche 2015

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