Ausgebadet

Sibylle Meyrat

Im Sommer 2007 wurde die Badi an der Weilstrasse mit einem Fest verabschiedet. Dieses Jahr musste sie der Zollfreistrasse weichen. Pläne für den Bau der Strasse hatten den wiederholt geforderten Ersatz oder Umbau der Badi über Jahrzehnte blockiert.

 

Sie strömte den Charme einer vergangenen Zeit aus, die Badi am Fuss des Tüllinger Hügels, die nicht nur für Leute aus Riehen, sondern auch für Besucherinnen und Besucher aus den benachbarten Gemeinden während über hundert Jahren ein Anziehungspunkt war. Bereits am Anfang wies sie gewisse Tücken und technische Mängel auf. Die Konstruktion zum Einlass des Wassers aus dem Weiler Mühleteich ' ins Schwimmbecken sei schwerfallig und unpraktisch, kritisierte der Gemeinderat fünf Jahre nach der Eröffnung in einem Schreiben an das kantonale Baudepartement, das für den Bau der Anlage verantwortlich war. Zum wiederholten Mal wies er auf die bedenkliche Wasserqualität hin. Ein Protokoll des Bademeisters aus dem Jahr 1905 enthält folgende Beschreibungen des Wassers: «schmutzig, schmutzig und Geschmack, schmutzig mit Fetzchen, trüb mit Geschmack, schwarz mit Geruch». Der Weiler Mühleteich, aus dem das Wasser für den Badebetrieb stammte, wurde zu dieser Zeit nicht nur als Gewerbekanal genutzt, auch die Kanalisation der Stadt Lörrach floss via überlaufbecken in den Kanal, wie der Gemeinderat im genannten Schreiben festhielt. Im Hinblick auf das Defizit in der Betriebsrechnung hielt es der Gemeinderat für fragwürdig, ob die Badanstalt überhaupt noch weitergeführt werden könne. Dies sei allerdings sehr bedauerlich, wenn man die grossen Opfer bedenke, die sowohl der Kanton als auch die Gemeinde für ihren Bau erbracht hätten.

 

66000 Eintritte im Rekordsommer

Die Mängel wurden im Lauf der Zeit behoben. Während ihres 109-jährigen Bestehens zählte die Riehener Badi Tausende von Gästen, im Rekordsommer 1973 wurden 66000 Eintritte verzeichnet. Darunter befanden sich vor allem in den letzten Jahren treue Fans, die die Anlage trotz oder gerade wegen ihrer altmodischen Art schätzten. Wie eine einst durchaus stilbewusste ältere Dame schien sie sich seit den Sechzigerjahren sämtlichen Trends und Modeströmungen zu widersetzen. Das erregte auch Missfallen. Die Riehener Badi galt als veraltet, manchen schon fast als Schandfleck, den Bedürfnissen einer wohl situierten Gemeinde unwürdig. Mit unzähligen politischen Vorstössen wurde seit den Siebzigerjahren ein Ersatz oder eine Modernisierung gefordert. Im Jahr 1977 hatte der Weitere Gemeinderat einen Projektierungskredit von 430 000 Franken für ein Frei- und Hallenbad am Mühlebrühl an der Ecke Weilstrasse/Baselstrasse bewilligt, doch im März 1983 lehnte das gleiche Gremium den erforderlichen Baukredit von über 20 Millionen Franken deutlich ab.

Grund dafür war vor allem die Lage der Badi im Gebiet der Zollfreien Strasse. Pläne für diese Direktverbindung zwischen Lörrach und Weil wurden seit den Fünfzigerjahren intensiv diskutiert. Die meisten Projekte für eine Modernisierung der Badi wurden abgeschmettert mit dem Argument, dass ihre Tage im Hinblick auf den Bau der Zollfreien Strasse ohnehin gezählt seien. Es war klar, dass die Gemeinde Riehen in diesem Fall Entschädigungsansprüche an die deutsche Bauherrschaft geltend machen konnte. Bereits im Mai 1994 hatte sie sich mit dem Kanton Basel-Stadt auf eine Summe von 2,5 Millionen Franken für alle durch den Bau der Zollfreien Strasse entstehenden Nachteile geeinigt. Die Genehmigung dieser Vereinbarung durch das Regierungspräsidium Freiburg stand zu diesem Zeitpunkt aber noch aus. Aus diesem Grund und aufgrund des ungewissen Baubeginns der Zollfreien Strasse sprach sich der Einwohnerrat im September 1994 erneut, wenn auch knapp, gegen einen Planungskredit für einen Neubau aus. Nach Baubeginn der Zollfreien Strasse wurde die Gemeinde Riehen durch die deutsche Bauherrschaft mit 2,5 Millionen Franken entschädigt. Dadurch senkten sich die geschätzten Kosten für das zurzeit in Planung befindliche Naturbad am Schlipf, das frühestens ab dem Jahr 2012 die ehemalige Badi ersetzen soll, von 6 690000 Franken auf 4190000 Franken.2

Riehener Badi und Zollfreie Strasse

In ihrer ersten Lebenshälfte wurde die Badi an der Weilstrasse durchaus als modern empfunden. Die 1898 eröffnete Anlage wurde bis Anfang der Sechzigerjahre laufend erweitert und den veränderten Bedürfnissen angepasst. Nachdem 1935 ein neues Badebassin erstellt worden war, wurden in den Jahren 1947/48 und in den Jahren 1953 und 1961 bedeutende Umbauten vorgenommen. Resultat waren ein auf 50 Meter verlängertes Becken, ein Maschinenhaus mit Filteranlage und ein neuer Garderobentrakt.

Farbenfrohe Gartenschirme und gelbe Plastikstühle

Wie zeitgemäss die Anlage nach dem Umbau im Jahr 1961 auf die Besucherinnen und Besucher wirkte, lässt ein Bericht in der «Riehener Zeitung» zum Start der Badesaison 1962 erahnen. Lobend erwähnt wurden neben technischen Finessen wie der neuen Reinigungsanlage und einer SchlammMotorpumpe der ästhetische Gesamteindruck der Anlage und ihr Erlebnischarakter. Die frühere Monotonie der unzähligen grauen Betonsteine der Aussenmauer sei durch den Anstrich mit grauer und sandgelber Farbe einer ruhigen und schönen Flächenwirkung gewichen. Als wichtigste Neuerung nannte der Berichterstatter die überdeckung des bisher offenen Teichs mit einem «angenehm roten Zement». Auf dem zusätzlich geschaffenen Platz sei eine Imbissecke mit Selbstbedienung eingerichtet worden. Die beiden Tischtennistische überzeugten ihn ebenso wie der hell gestrichene neue Zementboden des Schwimmbeckens; insgesamt machte ihm die Badi einen «freundlich-heiteren» Eindruck: «Unter zwei grossen farbenfrohen Gartenschirmen stehen um rote Tische gelbe Plastikstühle mit Rippensitzen, auf denen sich in nassen Badehosen angenehm dinieren lässt. Mächtige Blumenschalen laden zur Siesta ein.» Die Liegewiese am Hang des Tüllinger Hügels, die erst seit den 1940er-Jahren zur Badi gehörte, war um eine weitere Parzelle erweitert worden.3

Blicke ins Verbotene

Die 1898 eröffnete Badanstalt war nach den Umbauten in den Vierziger- und Fünfzigerjahren kaum noch zu erkennen. Zu Beginn bestand sie aus einem einfachen ausgemauerten Becken neben dem Weiler Mühleteich, einer Holzkonstruktion aus Tannenholz mit Ankleideböden, einer Wärterbude, einem Abtritt und einer Eisenkonstruktion mit zwei Brücken und einem Brüstungsgeländer aus Eisen. Das Bassin wurde mit Wasser aus dem Weiler Mühleteich gespeist und mit einem Fischgitter vor unerwünschten Gästen geschützt.4 Das Badebecken bestand aus einem Teil für Nichtschwimmer und einem Teil für Schwimmer und war kaum grösser als ein stattlicher Swimmingpool in einem Privatgarten. Gebadet wurde hinter einer rund zweieinhalb Meter hohen Bretterwand, die mit einem schrägen Dach überdeckt war. Mit einer Kletterpartie den Preis für eine Bademarke zu umgehen, der zu Beginn bei 10 Rappen lag, war somit unmöglich. Die Buben wollen aber jedes Astloch gekannt haben, das Blicke in die geheimnisvolle «andere Welt» gewährte, in der sich Badenixen in hoch geschlossenenen Kostümen vergnügten.5 über unerlaubte Blicke der Mädchen ist nichts Näheres bekannt.

Es soll indessen auch skandalös knapp bekleidete kleine Badenixen gegeben haben. Ein bestimmter Tag in der Badi blieb der 1905 geborenen Alice Bachofner deutlich in Erinnerung: «Wir hatten soeben unsere Badkleider angezogen - Mode 1910 - mit kleinen ärmeln und Hosenbeinen, die bis ans Knie reichten, das Ganze besetzt mit Volants und Rüschen. Da erschienen plötzlich die beiden Mädchen eines bekannten Politikers und Redaktors der «Basler Nachrichten». In dem Bade wurde es plötzlich ganz still - es mag abends im Dorf umso mehr geredet worden sein, denn zum ersten Mal wurden wir mit «Oben ohne» konfrontiert, denn die beiden Mädchen trugen winzige Bubenbadehöschen.6

Badehosen waren auch Gegenstand eines Schreibens des abtretenden Chefs der Badanstalt an den zuständigen Gemeinderat im Jahr 1958: «Damit Aushilfen nicht die Badwärterhosen von Bammerlin und Schlup anziehen müssen, sollten noch vier weitere solche angeschafft werden (zwei in der Grösse von Bammerlin, zwei in der Grösse von Schlup)».7

«Aus sanitarischen und Sittlichkeitsgründen»

Für die Errichtung einer Badanstalt sprach sich in Riehen Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur die Lehrerschaft aus, die Bademöglichkeiten für die Schuljugend forder te, sondern auch der Dorfverein unter dem Präsidium von Pfarrer Johann Gottlieb Linder. In einem Schreiben vom 25. Januar 1879 bat er die Gemeinnützige Gesellschaft in Basel um Unterstützung. Es bestehe ein unzweifelhaftes Bedürfnis für eine Badanstalt, und zwar «aus sanitarischen und Sittlichkeitsgründen».

Der Gemeinderat reagierte auf diese Vorstösse mit dem Erwerb einer Wiese am Riehener Mühleteich südlich der Weilstrasse. Das Bett des Gewerbekanals wurde mit Brettern ausgekleidet. Schon vorher hatten Kinder an dieser Stelle gebadet. Aber immer wieder war es zu Klagen der Landbesitzer gekommen, die sich daran gestört hatten, wenn Badende ihre Parzellen betraten. Der neue Badeplatz stand allerdings nur der männlichen Schuljugend offen.

Das Bedürfnis, «sich in den heissen Tagen des Sommers zu erfrischen und zu stärken durch ein Bad in einem unserer fliessenden Gewässer», bestehe aber auch bei den Mädchen, hielt die Lehrer-Conferenz Riehen-Bettingen in einem Schreiben an die Schulinspektion fest. Mangels geeigneter Einrichtungen in Riehen würden die Mädchen den weiten Weg zum Weiler Teich auf sich nehmen, zu einem Badeplatz in der Nähe der neuen Eisenbahnbrücke. «Allein dieser Ort hat andere, ebenso schlimme Unzulänglichkeiten. Er wird nämlich auch von Knaben + andern grösseren männlichen Personen aus Weil + Tüllingen besucht, die natürlich ein grösseres Recht an den Platz zu haben behaupten, als unsere Mädchen hätten.»8

Fast täglich würden nun Klagen laut über die Belästigung der Riehener Mädchen durch die männlichen Personen aus Weil und Tüllingen, sodass dieser Zustand nicht weiter bestehen könne. Der Erwerb und das Einrichten eines weiteren Badeplatzes sei der Gemeinde indessen nicht zuzumuten. Aber der Gemeinderat könne Abhilfe schaffen, indem er den bestehenden Platz zu bestimmten Zeiten - beispielsweise zweimal pro Woche in der Zeit nach Schulschluss bis um 7 Uhr abends - ausschliesslich den Mädchen zur Verfügung stellen würde. Dazu brauche es eine strenge Verordnung, die energisch durchgesetzt würde, aber keine «ständige Wache».

«Der Ordnung und Sitte halber» erliess der Gemeinderat in den folgenden Jahren strikte Regeln, zu welchen Tagen und Stunden Männer, Frauen, Knaben und Mädchen den Badeplatz benutzen durften. ähnliche Reglemente wurden auch für die 1898 eröffnete Badanstalt am Weiler Mühleteich erlassen.

Vom Notbehelf zur Badanstalt

Der mit Dielen ausgekleidete Badeplatz am Riehener Mühleteich war nicht mehr als ein Notbehelf. Die Strömung war relativ stark, es bestand laut Angaben der Lehrerschaft die «Gefahr des Fortgeschwemmtwerdens». Es sei deshalb nötig, an beiden Ufern Stangen anbringen zu lassen, damit sich die Kleinen festhalten könnten. überhaupt sei der Ausbau zu einer eigentlichen «Bad-Anstalt» zu überlegen. Damit meinten die Lehrer unter anderem die Errichtung von blick sicheren Wänden und eine teilweise überdachung des Badeplatzes.

Zur Frage einer «ordentlichen Badeanstalt» für die Gemeinde Riehen entwickelte sich zwischen Schulinspektorat und Gemeinderat ein reger Briefwechsel. Der Unterstützung der Lehrerschaft sicher, wandte sich der Gemeinderat im Mai 1896 an den baselstädtischen Regierungsrat und bat mit Hinweis auf das übergeordnete Interesse des Volkswohls um die Unterstützung des Kantons. In verschiedenen Stadtteilen sei mit dem Bau von Badestellen und Brausebädern in den vergangenen Jahren Bedeutendes geleistet worden. Mit etwas umständlichen Formulierungen machte der Gemeinderat seinen Wunsch nach substanzieller Unterstützung für eine Riehener Badanstalt deutlich. Der Staat müsse hier ein Opfer bringen, und zwar in «verhältnismässig ausgiebiger Weise». Dies rechtfertige sich nicht nur im Hinblick auf die Schuljugend, sondern auch auf die zahlreichen in Basel beschäftigten und in Riehen wohnhaften Arbeiter. Die Einwohnergemeinde sicherte dem Kanton zu, das erforderliche Land zur Verfügung zu stellen und «auch sonst nach Kräften» unterstützend mitzuwirken.

Als Ort schlug der Gemeinderat den bestehenden Badeplatz am Riehener Mühleteich vor. Er liege in der Nähe des Dorfes und sei somit gut erreichbar für Schüler und Einwohner von Riehen und Bettingen. Allerdings führe der Kanal aus den Lörracher Gewerbebetrieben zeitweise «verschiedenartig gefärbtes Wasser». Nur zu gewissen Tageszeiten und während der Nacht fliesse das Wasser klar. Die Einläufe der Bassins müssten also zur rechten Zeit geöffnet und geschlossen werden. Der Gemeinderat trug diesen Vorschlag mit Zurückhaltung an den Regierungsrat heran. Man wolle kein bestimmtes Projekt vorschlagen, sondern stelle dem Kanton und dessen «kompetenten Organen vertrauensvoll die Festsetzung des Platzes und die Wahl der Einrichtungen anhin».

Der Regierungsrat liess sich nicht lange bitten. Wenige Monate später präsentierte das kantonale Baudepartement ein Projekt für eine Badanstalt am Weiler Mühleteich, am Fuss des Tüllinger Hügels. Den Ausschlag für die Platzwahl dürfte die Wasserqualität gegeben haben. Diese liess zwar ebenfalls zu wünschen übrig, doch galten die Kanäle rechts der Wiese als weniger verschmutzt als die auf der linken Seite. Der Gemeinderat äusserte zunächst Bedenken zum vorgeschlagenen Standort. Die erhebliche Entfernung vom Ortskern erschwere die Aufsicht über die Badanstalt. Das Zögern dauerte aber nicht lange. Einerseits schien es kaum andere geeignete Plätze auf Riehener Gemeindegebiet gegeben zu haben. Anderseits rechnete das Baudepartement mit Baukosten von 17000 bis 20000 Franken, für die damalige Zeit ein beträchtlicher Betrag. Die blosse Nennung der Summe soll bei den Gemeindebehörden Bestürzung hervorgerufen haben. Entsprechend abhängig war man von der Unterstützung des Kantons und unterliess es, sich in Planungsfragen einzumischen. Von den 17 970 Franken, die die erste Badanstalt kostete, übernahm der Kanton 10000 Franken, die Gemeinde den Rest. Die Barzahlung des Gesamtbetrags überforderte die Gemeindekasse, man bat den Basler Regierungsrat um eine Erhöhung der Gemeindeschuld.

Badewasser aus dem Weiler Mühleteich Die Nutzungsrechte über das Wasser des Weiler Gewerbekanals wurden mit einem Vertrag zwischen der Gemeinde Riehen und der Wuhrgenossenschaft Weil am Rhein geregelt. Gegen einen Beitrag von 60 Franken pro Saison gewährte die Wuhrgenossenschaft der Gemeinde Riehen die Nutzung des Wassers zu Badezwecken. Nach Auflösung der Wuhrgenossenschaft rückte die Stadt Weil am Rhein als Vertragspartnerin nach. Im Gegenzug verlangte die Wuhrgenossenschaft im Vertrag vom 21. Februar 1898, dass das «weibliche Geschlechte» aus Weil die Anstalt zu gleichen Bedingungen nutzen könne wie die Bewohner von Riehen. Im Vertrag wurde ausserdem festgehalten, dass die Reinigung der Badanstalt mit der Wuhrgenossenschaft abzusprechen und zeitlich so zu planen sei, dass letzterer keine Nachteile durch Wasserverlust entstünden.

Bis zur Schliessung der Badi im vergangenen Jahr wurde der grösste Teil des Wassers aus dem Weiler Mühleteich entnommen. Auf immer strengere hygienische Vorschriften wurde mit verbesserten Filtern und mit dem Einsatz von Chlor reagiert. Laut Auskunft des letzten Badmeisters Hans Ruckstuhl wurde das Schwimmbecken zu Beginn der Saison jeweils mit Wasser aus dem Weiler Mühleteich gefüllt, das zuvor in der Filteranlage gereinigt worden war. Beim Auffüllen des Bassins ebenso wie beim Nachfüllen während der Saison musste darauf geachtet werden, dass der Mühleteich klares Wasser führte. Mögliche Verunreinigungen waren zwar nicht zu vergleichen mit den eingangs erwähnten. Dennoch kam es öfters vor, dass Hans Ruckstuhl das Schwimmbecken mit Leitungs- statt mit Teichwasser nachfüllte, wenn ihm letzteres zu trüb erschien. Um die Entscheidung zwischen Leitungs- und Teichwasser zu fällen, musste er sich weitgehend auf sein Augenmass verlassen. Detaillierte Analysen blieben dem kantonalen chemischen Labor vorbehalten, das regelmässig und unangemeldet Wasserproben entnahm. In seiner Amtszeit als Bademeister haben diese laut Hans Ruckstuhl jedoch nie zu grösseren Beanstandungen oder Problemen geführt.

1 Ist im Folgenden von Teich die Rede, handelt es sich dabei um die übersetzung des Dialektausdrucks „Dyeh". Dieser bezeichnete ursprünglich ein stehendes oder fliessendes, künstlich angelegtes Gewässer sowie den durch den Aushub entstandenen Erdwall (vgl. dazu nhd. Deich).

2 Grobkostenschätzung gemäss Einwohnerratsvorlage vom März 2008.

3 «Ein Werk, das sich zeigen darf», Riehener Zeitung, 25. Mai 1962.

4 Erstellung der Badanstalt am Weilteich für die Gemeinde Riehen, Abrechnung von Baumeister Hans Kessler, StABS, Gemeindearchiv Riehen E 8.13.

5 Riehener Zeitung, 18. Mai 1973, Erinnerungen von «S».

6 Bachofner, Alice: Riehener Kindheit vor 70 Jahren, Jahrbuch «z'Rieche» 1984, S.-163-171.

7 Zitiert nach Judith Fischer: «Einhundert Jahre kühlendes Nass», in: Riehener Zeitung, 31. Juli 1998.

8 Lehrer-Conferenz Riehen-Bettingen an die Inspektion der Schulen Riehen-Bettingen, 14. Juli 1892. StABS, Gemeindearchiv Riehen, Badehaus, Badeplatz, Brausebad, Schulbad ab 1888.

Literatur und Quellen

Bachofner, Alice: Riehener Kindheit vor 70 Jahren, Jahrbuch «z'Rieche» 1984 Riehener Zeitung StABS Badanstalt in Riehen, PA 146a M 6, 1879 StABS Badanstalt Riehen BD-REG 1 A 710-3 ,1941-1956 StABS Straf und Polizei, Gemeindearchiv Riehen 1892-1931, M7.1 StABS, Gemeindearchiv Riehen, Badehaus, Badeplatz, Brausebad, Schulbad ab 1888 Dank an Edith Keil-Augenstein, Vera Stauber, Johannes Wenk-Madoery sowie an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dokumentationsstelle Riehen und des Staatsarchivs Basel-Stadt für Hinweise, kritische Anmerkungen und Bilder.

 

Diesen Artikel finden Sie im Jahrbuch z'Rieche 2008

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