Aus der Geschichte der Riehener Feuerwehr

Bruno Thommen

Die Riehener Feuerwehr blickt auf eine interessante und ereignisreiche Geschichte zurück. Am 29. September 1973 feierte sie das hundertjährige Bestehen eines eigenen Pompierkorps mit einem grossen Feuerwehrfest (s. Chronik des Jahrbuches 1974). Es ist interessant, die Entwicklung des Riehener Löschwesens vom Mittelalter über die Gründung dieses gemeindeeigenen Korps bis auf den heutigen Tag zu verfolgen.

Brandbekämpfung im Mittelalter

Im Mittelalter stand das Löschwesen unter der Aufsicht des bischöflichen oder ritterlichen Obervogtes. Die Riehener hatten als Untertanen zu «Wachen» und zu «Frohnen», eine Feuerwehr gab es weder in Riehen noch in der nahen Sadt Basel. Bei Feuerausbruch wurden die Dorfwache und die ortsansässigen Mannen mobilisiert. Die Organisation war eine rein militärische, und ihr Zweck war in erster Linie, Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten und gerettete Gegenstände vor Diebstahl zu schützen. Als Löschgeräte dienten Eimer, Zuber, Feuerhaken und äxte. Eigentliche Feuerspritzen kannte man damals noch nicht. Das Löschen des oberen Teiles eines Gebäudes konnte nur durch Zerstörung ermöglicht werden, weshalb bei jedem Brandunglück die Hauptarbeit den äxten und Feuerhaken zufiel. Die brennenden Teile wurden niedergerissen und, soweit vorhanden, mit Wasser gelöscht.

Auch als im Jahre 1522 der Bischof von Basel das Dorf Riehen an die Stadt Basel verkaufte, war noch keine änderung im Löschwesen eingetreten. Im Jahre 1681 wurden in Basel eigentliche Feuerspritzen mit Saug- und Druckpumpen angeschafft, die auch bei einem Brande ausserhalb der Stadtmauern eingesetzt wurden. Mit dem Inkrafttreten der Feuerordnung von 1763 wurden anderseits auch die «Untertanen» der nächstgelegenen Beamtungen wie Riehen, Kleinhüningen und das Münchensteiner Amt zur Hilfeleistung gegenüber der Stadt Basel verpflichtet. Noch näher umschrieben wurde diese Verpflichtung gegenüber der Stadt in der Feuerordnung von 1777, die bis zum Jahre 1805 in Kraft blieb.

In der Feuerordnung von 1805 sind die militärischen Vorkehrungen noch stärker betont. Die Untertanen vom Lande, so auch von Riehen, wurden für ihre Hilfeleistungen in der Stadt im Auftrag des Kleinen Rates je mit einem Mass Wein aus dem Herrenkeller und einem Pfund Brot erfrischt und mit Dank beurlaubt.

Feuersnoth-Anordnung von 1777

Die erste «Feuersnoth-Anordnung zu Riehen» wurde im Juni 1777 herausgegeben. Auf dem Kirchturm war die Hochwacht postiert. Die Dorfwache wurde bei Feueralarm verdoppelt auf 24 Mann und stellte fünf Schildwachen mit dem Auftrag, das Dorf von Fremden abzuschliessen. Die Wache sorgte für Patrouillen im Dorf und sandte vier Mann zur Unterstützung der Ordnung auf den Brandplatz. Ein Unterbeamter der Landvogtei war ihr Anführer. Auf dem Brandplatz befanden sich zwei Feuerspritzen, Leitern, Haken und Eimer, von der dazugehörenden Mannschaft bedient.

In Erinnerung der Dorfbewohner von Riehen blieb besonders die grosse Feuersbrunst vom Jahre 1810, bei welcher die Bauten Ecke Schmiedgasse/Baselstrasse, gegenüber dem Gasthof zum Ochsen, eingeäschert wurden; sie konnte auf Brandstiftung von drei Diebsgesellen zurückgeführt werden. Diese wurden in ihrem Versteck im Inzlingertal ausfindig gemacht und nach mündlicher überlieferung später geköpft.

Im Jahre 1843 finden wir in Riehen zwei für Pferdegespann eingerichtete Feuerspritzen, eine grössere und eine kleinere. Die grosse Spritze wurde etwa um 1802 erbaut und von den Bürgern und Hausbesitzern bezahlt. Die Geräte wurden im übrigen von der Gemeinde aus eigenen Mitteln angeschafft, unterhalten und in jedem Frühjahr probiert. Jeder Bürger, der neu in die Gemeinde aufgenommen wurde, hatte einen Löscheimer für die Gemeinde Riehen anzuschaffen. Die Organisation des Löschwesens in Riehen war also bei weitem besser als in Basel. Dort kommandierten in Anwendung der Bestimmungen der Feuerordnung von 1763 auf einer Brandstätte immer noch Bürgermeister und Rat, Direktion der Löschanstalten, Bauamt und Feuerhauptleute zugleich. Truppen und eine Menge von Zivilabteilungen behinderten sich gegenseitig an der Arbeit. Dies zeigte sich besonders im Jahre 1845, als in der Nacht vom 3./4. Juli das Gut des Stadtrates Rudolf HübscherFalkner vor dem Riehentor bis auf die Grundmauern niederbrannte. Dieser Brand gab Anlass zur Gründung eines Pompierkorps in Basel. 124 Bürger und Einwohner trafen sich auf freiwilliger Basis auf eine im Tagblatt erschienene Einladung in der Safranzunft. Das Korps wurde gegründet, und bereits am 16. September erfolgte die Wahl der Offiziere.

In der Feuerordnung von 1846 nimmt dasselbe noch eine bescheidene Rolle ein, und erst in der Ordnung von 1857 wird dann das Basler Pompierkorps als selbständiges Korps mit einem Bestand von 300 Mann aufgeführt.

Auf den 1. Juli 1859 wurde in der Stadt das Löschwesen und damit sämtliche Löscheinrichtungen der Stadtgemeinde und der Zünfte und Gesellschaften vom Staat übernommen. Dies bedeutete zugleich das Ende der zünftischen Mitwirkung in Brandfällen. über die Organisation des Löschwesens in Riehen berichtet Gemeindepräsident Heinrich Unholz im gleichen Jahr an den Statthalter des Landbezirks : «Die Aufsicht sowie die Unterhaltung über das Material ist Sache des Gemeinderathes; alljährlich wird eine Inspektion über dasselbe vorgenommen. Zu jeder der 2 Spritzen ist eine besondere Mannschaft ausgelegt und jedes Jahr vor dem Pfingstmontag, allwo die Inspektion stattfindet, wird dieselbe neu organisiert. Bei einem entstehenden Brandunglück führt der Gemeinderath und die untergeordneten Spritzenmeister die Löscharbeiten. Beim Auswärtsgehen muss ein Mitglied des Gemeinderathes anwesend sein. Sämtliche Kosten werden aus der Gemeindekasse bestritten.» Demgegenüber berichtet der Statthalter des Landbezirkes: «Im Interesse des Löschwesens sei eine gewisse Aufsicht notwendig, ohne die Gemeinde zu bevormunden und ihren selbständigen Eifer zu schwächen.»

Der Kleine Rat gab hierauf dem Militärkollegium die Ermächtigung, regelmässige Inspektionen des Löschmaterials im Landbezirk im Beisein des Statthalters des Landbezirkes vorzunehmen. Bei Brandfällen übertrug man jetzt die Leitung der Löschdirektion oder dem ältesten anwesenden Pompieroffizier.

Mit dem Inkrafttreten der Löschordnung vom Jahre 1872 verschwand die militärische Mitwirkung in Brandfällen, und es wurde ein besonderes Sicherheitskorps gebildet, dessen drei Sektionen mit einem Bestand von 150 Mann in Verbindung mit der Polizei auf der Brandstätte die Ordnung und Sicherheit aufrechterhielten. Bei einem Feuerausbruch in einer der drei Landgemeinden (Riehen, Bettingen, Kleinhüningen) hatten jetzt anstelle der Feuerreiter die Feuer- und Polizeitelegraphenstationen einander den Ort des Brandes mitzuteilen, worauf sofort die erforderliche Mannschaft mit ihren Spritzen und Löschgeräten auf die Brandstätte eilten. Im Landbezirk war das Löschwesen weiterhin Gemeindesache. Die Löschkommission übte aber von jetzt an die Aufsicht über das vorhandene Material und die sonstigen Löscheinrichtungen aus.

Gründung des Riehener Pompierkorps

Im Jahre 1872 befassten sich fortschrittliche Bürger auch in Riehen mit der Gründung eines Pompierskorps, und der Kleine Rat genehmigte am 3. August 1872 die vorgelegten Statuten. Ferner bewilligte er auf den Antrag der Löschkommission einen Beitrag von Fr. 2 300.— an die Unkosten des Korps. Die Gemeinde Riehen ihrerseits bewilligte einen Beitrag von Fr. 2 500.—. Die Gesamtausgaben für Organisation und Ausrüstung beliefen sich auf Fr. 7 549.69, wobei die restlichen Mittel durch eine Sammlung unter der Riehener Bevölkerung aufgebracht werden konnten. Im gleichen Jahr ernannte der Kleine Rat Samuel Stump-Stump zum Oberleutnant und Chef des Pompierkorps Riehen und Unterleutnant Johann Vögelin zu seinem Stellvertreter.

Zum Kaufpreis von Fr. 2 500.— wurde eine neue Saug- und Fahrspritze angeschafft, und so konnte sich das Korps im Jahre 1873 mit einem Bestand von 64 Mann und einem Sicherheitskorps von 16 Mann dem Gemeinderat vorstellen. Der freiwillige Eintritt in das Korps wurde erleichtert, indem jedem Neueintretenden Helm, Rock, Hose und Gurt kostenlos abgegeben wurde.

Durch die Revision der Kantonsverfassung übertrug der Regierungsrat im Jahre 1875 die Aufsicht über das gesamte Löschwesen dem Departement des Innern. Die enorme Bevölkerungsvermehrung um die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte auch technische Umwälzungen zur Folge. So wurde 1866 anstelle der mittelalterlichen Brunnleitungen ein modernes Wasserleitungsnetz mit Hydranten in den Strassen verlegt, wobei auch in Riehen bis Ende 1904 58 Hydranten und in Bettingen bis Ende 1910 11 Hydranten in Betrieb standen. 1870 wurde die erste Feuertelegraphenstation in Betrieb genommen, und 1880 erfolgte die Einrichtung des Telephons vom Turmwächterposten auf dem Münster zum Wachtlokal an der Brodlaube. Vorgängig aber wurde 1875 eine Dampffeuerspritze für Pferdezug angeschafft und dem 4. Löschbezirk zugeteilt. Alle diese technischen Neuerungen machten eine Revision des bestehenden Löschgesetzes notwendig.

Eine entscheidende Epoche im Löschwesen wird dann eingeleitet durch das Inkrafttreten des neuen Gesetzes über das Löschwesen vom 7. April 1879 und die Löschordnung vom 21. Juni 1879 mit dem «Anhang betreffend das Löschwesen in den Landgemeinden» vom 26. Juli 1879.

Für den Löschdienst ist das Kantonsgebiet in vier Stadtbezirke eingeteilt, während die Gemeinden Kleinhüningen, Riehen und Bettingen weitere drei Löschbezirke bilden. Jeder Bezirk stellt eine Kompanie. Die gesamte Feuerwehr steht unter dem Oberbefehl des Feuerwehrkommandanten. Der Staat trägt die Kosten der Bekleidung und Ausrüstung. Der Feuerwehrdienst wird für alle männlichen Einwohner vom 32.—44. Altersjahr als obligatorisch erklärt; für nichtdiensttuende Pflichtige wird die Feuerwehrsteuer eingeführt. Die kantonale Brandversicherungsanstalt und die im Kanton domizilierten privaten Feuerversicherungsgesellschaften leisten von nun an die im Gesetz vorgeschriebenen Beiträge an das Löschwesen. Die Besitzer von Fabriken und anderen grossen Etablissementen können eine Privatfeuerwehr errichten und Anspruch auf Befreiung ihrer Mannschaft von der Feuerwehrsteuer beanspruchen.

Die Ständige Feuerwache

Als ein weiterer Markstein in der Geschichte des Löschwesens in Basel kann die Gründung der Ständigen Feuerwache in Basel im Jahre 1882 durch den damaligen Kommandanten der Feuerwehr, Major Joseph Schetty, bezeichnet werden. Der Mannschaftsbestand betrug anfänglich sieben Mann und rekrutierte sich aus Mannschaften der Feuerwehrkompagnien. Die als erste Berufsfeuerwehr der Schweiz ausgebildete Wache versah ihren oft beschwerlichen Tag- und Nachtdienst im Wachtlokal an der Brodlaube (Stadthausgasse 1) und als Hoch wache auf dem Münster.

1892 wurde durch eine neue Löschordnung die Anzahl der Löschbezirke von 7 auf 6 vermindert, wobei die Stadt in 5 Bezirke aufgeteilt wurde und die Gemeinden Riehen und Bettingen nach dem Zusammenschluss von Kleinhüningen mit Basel die 6. Kompagnie der kantonalen Feuerwehr stellten. Der Soldanspruch betrug bei halbtägigem Dienst für Offiziere Fr. 4.—, Feldweibel Fr. 3.—, Unteroffiziere Fr. 2.50 und für die Mannschaft Fr. 2.—.

Im Jahre 1900 wurde das Löschwesen unter der Oberaufsicht der Löschkommission selbständige Verwaltung. Wie bisher amtet ein Regierungsrat als Vorsteher des Löschwesens. Gleichzeitig wirkt er auch als Präsident der Löschkommission.

Für die Feuerwehrkompanie Riehen wurde 1902 eine mechanische Leiter, System Magirus Ulm, mit 12 m Auszuglänge angeschafft.

In Bettingen ergaben sich besondere Probleme; da alle feuerwehrpflichtigen Einwohner des Dorfes tagsüber in der nahen Stadt ihrer Arbeit nachgingen, fehlte bei einem Brandausbruch am Tage jegliche Hilfe. Auf Initiative des Gemeinderates von Bettingen wurde deshalb im Jahre 1913 ein «freiwilliges Hydrantenkorps» zur Bedienung der neuerstellten Hydranten gebildet. 14 Einwohner des Dorfes erklärten sich bereit, in diesem Korps mitzuwirken, und der Regierungsrat gab am 11. Oktober 1913 seine Ermächtigung zur Bildung dieses Korps. Die Angehörigen dieser Abteilung erhielten als Abzeichen eine rote Armbinde mit zwei gekreuzten Strahlrohren. Der Bezirkschef der 6. Kompanie Riehen wurde mit der Instruktion der Mannschaft beauftragt. Dieses Korps versah seinen Dienst, für welchen nie ein Sold beansprucht wurde, bis zum Jahre 1951 und wurde 1952 abgelöst durch die Bildung eines «Löschzuges Bettingen» mit den in Bettingen wohnhaften Angehörigen der Riehener Kompanie.

Freiwillige Bürgerfeuerwehr

Auch in Riehen bildete sich zu Beginn des Weltkrieges 1914/18 eine «freiwillige Bürgerfeuerwehr», um anstelle der im Militärdienst abwesenden Feuerwehrangehörigen im Brandfalle wirksame Hilfe zu leisten. Nachdem die Einkleidung vorgenommen war, wurde sogleich mit den übungen begonnen. Die erste Feuertaufe erhielt diese Bürgerfeuerwehr am 11. Mai 1915, als morgens um 01.50 Uhr die beiden Wohnhäuser mit Stallung und Schopf am Stiftsgässchen 14/16 vermutlich infolge Brandstiftung in Flammen standen. Die Ständige Feuerwache erhielt erst gegen Ende der Löscharbeiten Meldung von diesem Brand, «damit sie am Morgen das Magazin wieder in Ordnung bringe!». Aber auch bei anderen Brandfällen wurde es stets unterlassen, die Ständige Feuerwache zu Hilfe zu rufen. Die Organisation dieser Bürgerfeuerwehr muss sich in der Folge doch nicht bewährt haben; denn mit dem 2. Juli 1915 wurde sie wieder aufgehoben. Da 1917 wiederum etwa zwei Drittel der Mannschaften der 6. Kompanie im Aktivdienst abwesend war, hatte sich die Löschkommission erneut mit der Organisation von Hilfsmannschaften für den Löschdienst in Riehen zu beschäftigen. Es wurde in der Folge aus besonders geeigneten Einwohnern, meist ehemaligen Feuerwehrleuten, ein «Zweites Aufgebot» der 6. Kompanie gebildet. Die Abteilung zählte 48 Mann und wurde am 4. März 1917 mit Helm, Mantel und Leibgurt ausgerüstet. In seinem Bericht über das Jahr 1918 erwähnt Feuerwehrkommissär Ernst Weber: «es wäre noch der Feuerwehr 2. Aufgebot in Riehen zu gedenken; diese übte zwar nie im verflossenen Jahr. Soll dieses Kriegserzeugnis auch weiterhin fortbestehen?» Durch Beschluss der Löschkommission erfuhr hierauf diese Hilfsfeuerwehr am 4. April 1919 ihre Auflösung.

Zu einem Volksfest gestaltete sich förmlich die Herbstübung der 6. Kompanie Riehen im Jahre 1918, als zum ersten Mal die Feuerwehrmusik nach Riehen beordert wurde, was die Feuerwehrmannen und die Bevölkerung ausserordentlich begrüssten.

Nachdem im Jahre 1923 auch auf St. Chrischona fünf Hydranten am Wasserleitungsnetz angeschlossen worden waren, erfolgte im Einverständnis mit der Löschkommission die Gründung der Privatfeuerwehr der Pilgermission auf St. Chrischona mit einem Bestand von 12 Mann. Diese Feuerwehr bildet heute einen integrierenden Bestandteil des 5. Löschbezirkes.

Mit der fortschreitenden Entwicklung im Löschwesen genügte die seit 58 Jahren im Dienst stehende Saugspritze, für deren Bedienung allein an die 16 Mann benötigt wurden, den Anforderungen nicht mehr. Auf Antrag der Löschkommission bewilligte der Regierungsrat am 23. September 1930 einen Kredit von Fr. 5 500.— für die Anschaffung einer Kleinmotorspritze mit einer Leistung von 700 1/min., welche für die Bedienung nur einen Mann benötigte. Sodann konnte im Jahre 1933 das Lösch- und Rettungsmaterial in Riehen durch die Anschaffung eines Geräteanhängers bereichert werden.

Die schon während des letzten Krieges zutage getretenen Mängel bei Brandfällen in Riehen wegen Unterlassung der Benachrichtigung der Ständigen Feuerwache bildete 1931 erneut Gegenstand von Besprechungen. Die Löschkommission erklärte sich ausdrücklich damit einverstanden, dass den Gemeinden Riehen und Bettingen die erste Hilfe bei Brand- und Unglücksfällen durch die Ständige Feuerwache ebenfalls zuteil werde. Ausserdem wurde als erstes Aufgebot der Kompanie Rie hen eine Alarmgruppe an das Telephonnetz angeschlossen. Der telephonische Gruppenaufruf für diese Pikettmannschaft erfolgte durch die Ständige Feuerwache.

Das neue Gesetz über die Organisation der Feuerwehr und die neue Löschordnung von 1935, welche bis heute in Kraft sind, brachten wiederum eine änderung der Löschbezirke. Es bestehen nun insgesamt fünf Bezirke, nämlich zwei in Grossbasel, zwei in Kleinbasel, und der 5. Bezirk umfasst nun die Gemeinden Riehen und Bettingen. Der Mannschaftsbestand einer Kompanie wird auf 85 Mann festgelegt. Die Feuerwehrpflicht für alle männlichen Einwohner dauert vom 28. bis zum 40. Altersjahr. Der aktive Feuerwehrdienst dauert sechs Jahre, während die Ersatzpflicht für die Bezahlung der Feuerwehrsteuer 12 Jahre dauert. Der Feuerwehrkommandant, bisher im Nebenamt tätig, ist nun vollamtlich als Feuerwehr-Inspektor mit dem Grade eines Majors eingesetzt. Damit wurde die Funktion des Kommissärs der Feuerwehr aufgehoben.

Modernste Alarmanlagen 1936 konnte mit der Inbetriebnahme der modernsten Feuermelde- und Alarmanlage die Alarmbereitschaft der Feuerwehrkompanien und der Ständigen Feuerwache auf das höchste Mass gesteigert werden. Mit der Bedienung von wenigen Knöpfen ist es nun möglich geworden, die Kompanien der Bezirksfeuerwehr in Sekunden zu alarmieren. Vorbei waren nun die Zeiten, als im Brandfalle radfahrende Polizisten mit dem Feuerhorn durch die Strassen eines Bezirkes fuhren. Das Sicherheitskorps wurde aufgelöst und dieser Dienst der Polizei übertragen.

Nachdem schon in den Jahren 1941—1943 die Kompanien mit je einem Saurer-Mannschaftswagen ausgestattet worden waren, erfolgte 1958 die Vollmotorisierung der Feuerwehrkompanien durch die Anschaffung von 15 MOWAG-Mannschaftswagen und ebensovielen Anhänger-Motorspritzen. Seither besitzt nun jede Kompanie drei motorisierte Löschzüge. Diese bilden grundsätzlich einen Bestandteil der Ausrüstung der Kriegsfeuerwehrkompanien des Zivilschutzes, und mit Genehmigung des Vorstehers des Löschwesens konnte in letzter Zeit für die Bezirksfeuerwehr auch das zivilschutzeigene Material wie Schläuche, Pionierwerkzeuge usw. vom Zivilschutz übernommen werden. Im Kriegsfalle stehen diese Fahrzeuge den Feuerwehrkompanien allerdings nicht mehr zur Verfügung. Da ohnehin die meisten Angehörigen der Bezirksfeuerwehr im Falle des Aktivdienstes abwesend sein werden, haben die Kriegsfeuerwehrkompanien die Aufgabe der Bezirksfeuerwehr zu übernehmen. Im letzten Weltkrieg (1939—1945) war diese Aufgabe der Luftschutzfeuerwehr übertragen.

Die in den letzten Jahren sich entwickelnde Kostenexplosion konnte nicht spurlos am Löschwesen vorbeigehen. Während die Ausgaben für die gesamte Feuerwehr im Jahre 1962 noch 1,8 Mio. betrugen, sind sie 10 Jahre später auf 6,8 Mio. angestiegen. In Berücksichtigung der Einnahmen aus Feuerwehrsteuer und Beiträgen der Brandversicherung und privaten Feuerversicherungsanstalten konnte die Finanzverwaltung in Gegenüberstellung der Ausgaben für das Löschwesen 1962 noch einen Einnahmenüberschuss von Fr. 117 118.— verbuchen, während das Löschwesen für das Jahr 1972 mit 3,8 Mio. in den roten Zahlen blieb. Als erste Massnahme neben rigorosen Kosteneinsparungen genehmigte der Grosse Rat im Februar 1973 auf Antrag des Regierungsrates die Erhöhung der Feuerwehrsteuer. Ausserdem wurde die Feuerwehr-Steuerpflicht von bisher 12 Jahren auf 16 Jahre ausgedehnt. Dank dieser Massnahmen gelang es, bereits in der Staatsrechnung von 1974 wieder einen Einnahmen-überschuss von Fr. 891 518.— zu Gunsten des Löschwesens zu erzielen (s. Tabelle Seite 52).

Vor hundert Jahren, als das Pompierkorps in Riehen entstanden ist, zählte das Dorf ca. 1500 Einwohner; heute sind es 21 241. Damals «in der guten alten Zeit» war Riehen ein reines Bauerndorf. Heute ist es zu einem städtischen Vorort herangewachsen. In den verflossenen 50 Jahren hat sich mit der Stadt Basel auch das Dorf Riehen in seiner baulichen Struktur und in der Zusammensetzung seiner Bevölkerung grundlegend verändert und entwickelt. Diese Entwicklung, auch in Bezug auf das Löschwesen, war eine gute und fortschrittliche. Heute verfügt Riehen über eine schlagkräftige Kompanie der Bezirksfeuerwehr sowie über zwei gut ausgerüstete Löschzüge Bettingen und St. Chrischona. Wenn auch die Gemeinden Riehen und Bettingen durch den Erlass des Gesetzes über das Löschwesen und die Löschordnung von 1879 ihre Selbständigkeit im Löschwesen nach und nach etwas eingebüsst haben, so hat doch die Leitung der Feuerwehr die Wünsche der beiden Gemeinden, auch wegen ihrer exponierten Lage, nach Möglichkeit berücksichtigt.

Die Netto-Ausgaben des Löschwesens im Vergleich zu den Einnahmen der Finanzverwaltung zu Gunsten des Löschwesens

 

 LöschwesenEinnahmen der Finanzverwaltung zu Gunsten des LöschwesensStaats-Rechnung
JahrNetto-AusgabenFeuerwehrsteuer ErtragBeitrag Kant. Brandversich.  Beiträge priv. Feuervers.Ges.  TotalBegünstigungBelastung
187237 717.42   37 717.42 37 717.42
188245 414.9131 422.604000.—6 078.9541501.55 3 913.36
189242 981.6535 768.855 000.—7 057.4547 826.304 844.65 
190250 894.8761 721.2510 000.—9 799.9581 521.2030 626.33 
1912138 447.6198 261.9010 000.—13 350.90121 612.80 16 834.81
1922314 451.47200 812.8089 585.7537 355.25327 753.8013 302.33 
1932461 497.83235 226.20135 665.3567 432.95438 324.50 23 173.33
1942616 278.74307 812.95281 445.—77 276.40666 534.3550 255.61 
1952637 199.67578 948.—535 847.75158 051.851 272 847.60635 647.93 
19621 787 836.76940 650.—713 994.90250 310.381 904 955.28117 118.52 
19726 861 043.121 588 950.15991 340.50476 698.753 056 989.40 3 804 053.72
19747 347 912.135 901 532 —1 732 844.50605 054.308 239 430.80891 518.67 

Kommandanten der Feuerwehrkompanie Riehen Kompaniebezeichnung: 1872-1928 6. Bezirk, 1928-heute 5. Bezirk

 

GradNameVornameBerufAmtszeit als Kdt
HptmStump-StumpSamuelLandwirt1872-1888
HptmDeck-WeisskopfLouisLehrer1888-1900
HptmHeusser-BachofenHeinrichLehrer1901-1909
HptmWenk-FaberOttoArchitekt1909-1921
HptmMenton-FreyKarlZimmermeister1921-1928
HptmDeck-SulzerHansKaufmann1928-1931
HptmFischer-SchultheissHansLandwirt1932-1937
HptmSiegmund-LüthyKarlBautechniker1937-1949
HptmHenke-StrittmatterMaxArchitekt1950-1953
HptmDettwiler-AugensteinWernerGemeindebeamter1954-1964
HptmLeubin-GigerHansLaborantseit 1965

Einige bedeutende Hilfeleistungen der Feuerwehr Riehen seit Gründung des Riehener Pompierkorps im Jahre 1873 1873 8. November, 05.30 Uhr, Rössligasse 68 Brand auf der Liegenschaft des Johann Sulzer-Ebner. Ein Schopf mit grossen Holzvorräten und Futtermitteln wurde vom Feuer vollständig zerstört. Die Spritzen der benachbarten badischen Gemeinden Weil, Stetten und Tüllingen kamen zur Hilfe herbeigeeilt.

Die im Jahre 1872 angeschaffte Saugspritze für das Pompierkorps Riehen erwies sich bei diesem Brand als sehr leistungsfähig.

1878 22. September, 23.30 Uhr, Schmiedgasse Grossfeuer in der Behausung des Johann Friedrich Stücklin. Das dichtbewohnte Haus brannte in kurzer Zeit nieder, wodurch 6 Familien obdachlos wurden. Den vereinten Anstrengungen des Pompierkorps von Riehen und einigen benachbarten badischen Feuerwehren gelang es, die Ausdehnung des Brandes, der durch Brandstiftung entstanden war, zu verhindern.

1882 26. Januar, 03.30 Uhr, Wendelinsgasse Brand der Dachstühle des Wohnhauses von Jakob Gysin-Schultheiss mit angrenzender Scheune. Die Mannschaftszahl der Kompanie Riehen wurde als ungenügend erachtet, weshalb die Polizei alle Mühe hatte, die nötige Hilfe herbeizuschaffen.

1882 17. November, 22.50 Uhr, Schmiedgasse 137/138 Brand des Hauses von Jakob Horn, vom herrschenden Wind stark begünstigt. 2 Familien konnten nur ihr nacktes Leben retten. Hauptmann Stump wiederholt nach diesem Brand, dass in Riehen zu wenig Mannschaft zur Verfügung stehe, namentlich, dass auch keine Sicherheitsmannschaft vorhanden sei, um gerettetes Eigentum zu bewachen.

1890 14. November, 02.45 Uhr, Bettingen No. 8 und 9 Brand der Wohnhäuser samt Scheune und Stallung des J. BertschmannBertschmann in No. 8 und des Wilhelm Wagner in No. 9. Aufgebot der 7. Kompanie Bettingen. Alarmierung der 6. Kompanie Riehen, die mit der Saugspritze und den Feuerhaken zu Hilfe eilte. Sämtliche Gebäude nebst Fahrhabe wurden ein Raub der Flammen, während die Viehhabe und der Wein gerettet werden konnten. Vermutlich Brandstiftung.

1896 22. Februar, 17.30 Uhr, Bettingerweg 225 Brand der Heuscheune mit Futtervorräten des Simon Basler-Bertschmann infolge Brandstiftung. Das in Holz erstellte Gebäude brannte vollständig nieder. Die Löscharbeiten der aufgebotenen 6. Kompanie beschränkten sich auf das Niederreissen des Gebäudes, da wegen Wassermangel bei der Brandstelle die Spritzen gar nicht erst mitgenommen wurden.

1898 24. April, 00.30 Uhr, Oberdorfstrasse 6/8 Brand dreier zusammengebauter Wohnhäuser samt Scheunen und Stallungen der Landwirte Johann Alex Häner, Emil Vulliamoz-Vögelin und Jakob Bertschmann-Vögelin. Alarm der 6. Kompanie. Die Bewohner konnten sich nur mit Mühe retten. Die Viehhabe konnte bis auf 20 Hühner, die in den Flammen blieben, gerettet werden. Die Gebäude brannten indessen vollständig nieder. Die Feuerwehr von Tüllingen kam mit einer Spritze zu Hilfe, trat jedoch nicht in Aktion und wurde unter Verdankung der Hilfsbereitschaft entlassen.

1899 19. Juli, 19.15 Uhr, Oberdorfstrasse 29/30 Brand der Liegenschaft von J. Karlin-Löliger. Die alarmierte 6. Kompanie erschien mit der Saugspritze und einer Abprotzspritze und nahm den Kampf mit Hilfe von 3 Hydrantenleitungen auf. Die Viehhabe konnte gerettet werden. Zwei angebaute Nachbarhäuser, die in Gefahr standen, konnten erhalten werden, während die Karlin'sche Liegenschaft mit zwei Scheunen samt Stallungen fast gänzlich niederbrannte. Bezirkschef Hauptmann Deck wünscht in seinem Rapport erneut bessere Feuerhaken, nämlich solche mit zwei Streben.

1903 6. August, 01.30 Uhr, Davidsgässchen 2/4 und Krämergässchen 10/12 Brand des Gebäudekomplexes mit Zerstörung sämtlicher Wohnungen. 7 Familien blieben obdachlos. Bei Ankunft der alarmierten 6. Kompanie blieb nur noch die Sicherung der Nachbarhäuser übrig. Die von der Feuerwehr Lörrach angebotene Hilfe wurde mit Dank abgelehnt.

1914 21. Juli, 18.50 Uhr, Sandreuterweg 35 Feuerausbruch in einem mit Heu und Stroh angefüllten Anbau der Anstalt zur Guten Hoffnung infolge Blitzschlag. Die Feuerwache aus Basel griff das Feuer mit einer Schlauchleitung an, bis die von der Polizei alarmierte, nur sehr langsam anrückende 6. Kompanie mit weiteren 2 Leitungen dem Feuer zu Leibe rückte.

1915 11. Mai, 01.50 Uhr, Stiftsgässchen 14/16 Brand von 2 kleinen Wohnhäusern mit Schopf und Stallung von E. MeyerBigler und Fr. Bertschmann-Schneider, vermutlich infolge Brandstiftung. Die wegen Mobilisation errichtete freiwillige Bürgerfeuerwehr, die 6. Kompanie sowie ca. 50 Mann Militär griffen mit vereinten Kräften mit der Saugspritze und 3 Hydrantenleitungen an. Die angebauten Häuser und das Mobiliar konnten gerettet werden.

1922 25. März, 02.30 Uhr, St. Chrischona Brand des ökonomiegebäudes der Pilgermissionsanstalt auf St. Chrischona. Beim Eintreffen des freiwilligen Hydrantenkorps und der 6. Kompanie Riehen stand das ganze Gebäude in Flammen und bereits war der Dachstuhl eingestürzt. Unter Mithilfe der Chrischonabewohner und unter Verwendung der Saugspritze und 2 Abprotzspritzen konnten die gefährdeten umliegenden Gebäulichkeiten gerettet werden.

1922 12. Juli, 02.35 Uhr, Rössligasse 12 Brand des Wohn- und ökonomiegebäudes. Trotz sofortigem Eingreifen der 6. Kompanie mit 4 Hydrantenleitungen brannten die Gebäude in kurzer Zeit vollständig nieder. Ein Teil des Mobiliars und sonstige Gerätschaften konnten gerettet werden.

1922 15. Oktober, 15.15 Uhr, St. Chrischona Brand des neuerstellten ökonomiegebäudes bei starkem Ostwind. Bei Ankunft der diesmal zu Hilfe gerufenen Feuerwache aus Basel war das freiwillige Hydrantenkorps Bettingen mit einer Abprotzspritze in Tätigkeit. Die Feuerwache griff mit 2 Handspritzen an. Nach Erscheinen der Feuerwehr Riehen wurde mit einer weiteren Leitung der Saugspritze angegriffen. Die Scheune mit Stallungen und das Knechtehaus, die bereits am 25. März des gleichen Jahres durch Feuer zerstört worden waren, wurden wiederum ein Raub der Flammen, während die umliegenden Gebäulichkeiten auch diesmal vor Schaden bewahrt werden konnten.

1928 18. Oktober, 19.15 Uhr, Schmiedgasse 13 Brand des ökonomiegebäudes. Bei Ankunft der durch Polizei mit Feuerhorn alarmierten Mannschaft der 5. Kompanie Riehen brannte der Dachstuhl der Stallung im Hintergebäude lichterloh. Die Löscharbeiten wurden mit 3 Hydrantenleitungen in Angriff genommen. Die Scheune mit Schweine- und Hühnerstall wurde durch Feuer beschädigt, während das Wohnhaus und ein Teil des Heuvorrates gerettet werden konnten. Von der Viehhabe verbrannten einzig die Hühner.

1935 17. Dezember, 05.35 Uhr, Käppeligasse 1 Ausgebreiteter Dachstuhl- und Mansardenbrand im 3stöckigen Wohnhaus von Oskar Schultheiss infolge Unvorsichtigkeit eines 7jährigen Knaben. Der Löschangriff der Feuerwache erfolgte mit 2 Schlauchleitungen und 2 Handspritzen im Innenangriff, einer Leitung über die Autodrehleiter und einer Leitung als Sicherung im Nebengebäude No. 23. Der um 06.25 Uhr aufgebotene Alarmzug der 5. Kompanie übernahm beim Einrücken der Feuerwache die weiteren Lösch- und Aufräumungsarbeiten. Der Dachstuhl mit Mansardenstock wurde vom Feuer zerstört, die 3 unteren Stockwerke konnten vollständig erhalten und vor Wasserschaden bewahrt werden.

1942 2. Januar, 01.38 Uhr, Oberdorfstrasse 18 Brand des dem Kanton Basel-Stadt gehörenden ökonomiegebäudes des Landpfrundhauses. Beim Eintreffen der Feuerwache brannte der Gebäudekomplex lichterloh. Der Viehbestand konnte durch die Pächtersleute rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Der Löschangriff, unterstützt durch die um 01.54 Uhr alarmierte 5. Kompanie, erfolgte im Offensivangriff mit 5 Schlauchleitungen. Nach 2stündigen Löscharbeiten war das Feuer niedergerungen. Die weiteren Löscharbeiten wurden der 5. Kompanie übertragen. Der Brand entstand durch fahrlässige Brandstiftung durch einen 61jährigen Pfründer.

1944 4. April, 00.29 Uhr, Bischoffweg 50 Brand im Hotel-Restaurant «zur Bischoffshöhe» des Wilhelm Borer infolge böswilliger Brandstiftung. Mit 3 Schlauchleitungen und 2 Handspritzen konnte das Feuer in einstündiger Arbeit niedergerungen werden. Die Aufräumungsarbeiten und die Brandwache wurden einem motorisierten Löschzug des ständigen Alarm-Detachementes des Luftschutzbataillons, das im Lützelhof kaserniert war, übertragen.

1959 19. Juli, 22.35 Uhr, Schlossgasse 4 Brand der freistehenden Scheune des Landwirtes Erwin Sulzer-Fidel. Bis zur Ankunft der Feuerwache Basel konnten die Vieh- und ein Teil der Fahrhabe durch die Besitzer und Nachbarsleute in Sicherheit gebracht werden. Mit 5 Schlauchleitungen konnte der Brand in lstündiger Arbeit gelöscht werden. In der Zwischenzeit traf auch die um 22.39 Uhr alarmierte Mannschaft der 5. Feuerwehrkompanie Riehen auf dem Brandplatze ein, um die restlichen Löscharbeiten und die Brandwache zu übernehmen.

1965 15. März, 02.42 Uhr, Baselstrasse 51 Dachstockbrand auf der Liegenschaft des Emil Dahler-David. Bei Ankunft des Löschzuges der Feuerwache war das Feuer bereits vom Estrichboden in die Räumlichkeiten des 1. Stockes durchgebrochen. Im Zangenangriff mit 6 Schlauchleitungen konnte der Brand in einstündiger Arbeit unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden. Für die weiteren Löscharbeiten wurde um 03.10 Uhr die Mannschaft der 5. Feuerwehrkompanie aufgeboten.

1968 6. Juli, 01.33 Uhr, Pionierhilfe. In den ersten Morgenstunden entlud sich über Riehen ein heftiges Gewitter. Bis in den späten Vormittag war die Feuerwache in 25 Fällen wegen Sturm- und Wasserschäden hauptsächlich nach Riehen ausgerückt. Nachdem wegen des Ausmasses der eingehenden Schadenmeldungen auch die dienstfreie Mannschaft der Feuerwache aufgeboten war, erfolgte um 07.49 Uhr zur Unterstützung auch die Alarmierung der 5. Feuerwehrkompanie Riehen.

1971 8. Februar, 00.50 Uhr, Moosweg Brand eines Schopfes des Landwirts E. Rediger-Graber beim Schießstand Riehen. Bei Ankunft des Löschzuges der Feuerwache aus Basel stand der offene Schuppen, in welchem 1000 Ballen Stroh, gegen 10 Ster Holz und landwirtschaftliche Geräte eingelagert waren, in Vollbrand. Die Feuerwache löschte den Brand mit 4 Schlauchleitungen. Zum Ablöschen der noch vorhandenen Brandnester und für die Brandwache wurden insgesamt 21 Mann der 5. Feuerwehrkompanie in Ablösungen aufgeboten.

1972 2. Mai, 16.00 Uhr, Schützengasse 49 Ausgedehnter Dachstockbrand im ehemaligen Schwesternhaus der Diakonissenanstalt Riehen. Bei Abbrucharbeiten wurde im Keller laufend Abfallholz verbrannt. Dabei griffen die Flammen auf die Treppenhäuser über und explosionsartig stand das 4geschossige Haus in Vollbrand. Die Feuerwache aus Basel konnte den Brand innert kurzer Zeit mit dem Einsatz von 5 Schlauchleitungen unter Kontrolle bringen.

 

Diesen Artikel finden Sie im Jahrbuch z'Rieche 1975

zum Jahrbuch 1975