Riehens Topographie im 17 und 18 Jahrhundert

Lucas Wüthrich

Alte Städtebilder erfreuen jeden Kunst- und Geschichtsfreund. Um wieviel größer muß sein Entzücken sein, wenn er erfährt, daß vom Ort, wo er selber wohnt, eine ganze Menge Ansichten und Pläne aus vergangenen Zeiten erhalten sind. In ihrer Begleitung wird ihm der Gang in die Geschichte nicht nur zum geistigen, sondern auch zum optischen Erlebnis.

Um sich Riehens Vergangenheit zu illustrieren, lenkt man seine Schritte am besten in den Lesesaal des Basler Staatsarchivs an der Martinsgasse; dort steht eine ansehnliche Zahl interessanter Darstellungen des Dorfes aus dem 17. und 18. Jahrhundert zur Einsicht bereit. Die Nähe der Stadt, in der stetsfort Künstler und Geometer ihr gutes Auskommen gefunden haben, und die Grenzlage, die immer wieder — zumal entlang der unbändigen Wiese — neue Vermessungen erforderte [Nr. 8—24], geben die Gründe an, wieso die topographische überlieferung Riehens verglichen mit anderen Orten derselben Größenordnung relativ reich ist.

Fritz Burckhardt, ehemaliger Professor der Physik und zugleich Rektor des Gymnasiums, hat in seinen alten Tagen in einem Band der «Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde» (1906) die ältesten Bannpläne und Grenzvermessungen besprochen. Zusammen mit Pfarrer Emil Iselins vorbildlicher Dorfgeschichte (1923), die eigentlich in jedes gepflegte hiesige Heim gehört, bildet Burckhardts subtile Abhandlung die Grundlage für diesen kleinen Beitrag zur historischen Topographie Riehens.

Das älteste hier zu besprechende Objekt ist zu Beginn des 17. Jahrhunderts vom berühmten Maler Hans Bock d. Ae. verfertigt worden. Der aus Zabern im Unterelsaß stammende Holbeinepigone, von dem man weder Geburts- noch Todesjahr kennt (um 1550 — wohl 1624), war damals zusammen mit seinen Söhnen gerade beschäftigt, das Basler Rathaus innen und außen mit Fresken auszumalen. Zusammen mit einigen Gemälden in der öffentlichen Kunstsammlung geben uns diese Wandbilder eine deutliche Vorstellung von Bocks üppiger in Menschenleibern schwelgender Kunst. Im Rahmen einer «Grundlegung» des ganzen Kantons hat er auch einen Plan des Gemeindebanns von Riehen gemalt und gezeichnet [Nr. 2], Abgesehen von der Ortstafel springt einem darauf das Dorf wegen seinem bleibenden Wahrzeichen, dem Kirchturm, in die Augen. Das Gotteshaus gleicht mit der es umgebenden Mauer — man denke an St. Arbogast in Muttenz — einer Festung; seine Lagerichtung stimmt übrigens keineswegs. Vor ihm befindet sich ein eigenartiges offenes Gebäude, das die öffentliche Waschgelegenheit für die Riehener Frauen gewesen sein könnte. Hinter der Kirche steht mitten auf der Straße der Dorfbrunnen und daneben das Wirtshaus zum Ochsen (heute Baselstraße 45). Von drei herrschaftlichen Gebäuden mit Zinnen ist das erste — in der Nähe der schattenreichen Dorflinde — das kurz danach vom Bürgermeister Rudolf Wettstein gekaufte Haus (Baselstraße 30). Hinter wehrhaften Mauern schaut das «Rüdinsche Haus» hervor; es ist das heutige Rektorat (Erlensträßchen 10). Im hinteren Dorf teil erkennt man den kurz zuvor noch von Andreas Ryff, dem Mediator im Rappenkrieg, bewohnten Herrschaftshof (anstelle von Baselstraße 61). Das Dorf zählte nach Bocks Plan nur 21 Häuser. Man hat jedoch allen Anlaß anzunehmen, der Maler habe längst nicht alle berücksichtigt. Die Genauigkeit war ihm kein Anliegen, bildet die Ortschaft doch im Rahmen des Bannplanes nur eine schmückende Beigabe. Sein Riehen mutet wie ein von Kinderhand mit Bauklötzchen planlos überbautes Stück Rasen an. Nur ein breiter, schmutziger Weg zieht sich zwischen den Häusern durch; es ist die heutige Baselstraße. Die Mittellinie markiert ein frei laufender Zweig des Immenbachs. Wer über die Straße wollte, mußte entweder die Schuhe ausziehen oder einen kräftigen Sprung tun, der Weg bis zur nächsten Brücke hätte sich nicht rentiert. Die lockere Bebauung charakterisiert das Dörfliche; sie hat sich glücklicherweise an manchen Stellen des Zentrums bis heute erhalten. Eigenartig die Staketenhäge und die vielen hohen Mauern, hinter denen sich die Basler Ratsherren in ihren Mußetagen, entfernt vom Stadtbetrieb, gemütlich verschanzen konnten. Es war ja damals von Großbasel zu Fuß noch eine gute Stunde über freies Feld und mit der Kutsche nicht viel weniger. Merians Basler Stadtplan aus ungefähr den gleichen Jahren beruht wahrscheinlich auf Vorarbeiten Bocks; er ist zwar wesentlich exakter und künstlerisch besser ausgefallen. Gleich bleibt bei ihm die Spielzeughaftigkeit der Häuser. M. Piatti hat das in seiner Kopie der Bockschen Vogelschau von Riehen im letzten Jahrbuch (S. 16) sehr gut erfaßt.

Als Bock auf der Höhe seines Lebens stand, wurde Basel ein zweiter tüchtiger Feldmesser geboren: Jacob Meyer (1614—1678). Viele Jahre unterrichtete er die Basler Knaben im Rechnen zu Barfüßern, verwaltete dann als «Schaffner» die in der Reformation säkularisierten Kirchen- und Klostergüter von St. Martin und zu Augustinern und gelangte für die letzten zehn Lebensjahre zum hohen, aber mit Mühe und ärger verbundenen Amt des Stadtbaumeisters («Lohnherr»). Schon von jung auf hatte er sich theoretisch und praktisch mit der Vermessungskunst befaßt. Seiner didaktischen Ader entsprangen fünf arithmetische Lehrbüchlein. Wohl durch sie drang sein Name ins Ausland und veranlaßte seine Dienste als Gehilfe eines Festimgsbauers unter Herzog Bernhard von Weimar, dem protestantischen Helden des Dreißigjährigen Krieges. Zusammen mit seinem Sohn besorgte Meyer während drei Jahren die kartographische Aufnahme des Elsasses für den Herzog von Mazarin. Die Vermessungen im Auftrag Basels erstreckten sich über das ganze damalige Kantonsgebiet. 1643 kopierte er den Bockschen Plan im halben Maßstab und versah ihn mit den nötigen Nachträgen und Korrekturen. Die darauf gegebene Vogelperspektive von Riehen darf den Anspruch auf ziemliche Genauigkeit erheben [Nr. 3/Tafel 2a], Die Häuser sind zwar sehr klein geraten, so daß man nur mit Mühe Einzelheiten erkennt. Rund um die Kirche hat sich die Mauer in eine Kette kleiner Häuschen verwandelt. Keines der angegebenen Gebäude scheint, wie man anfänglich annehmen möchte, Staffage zu sein. Das wirft auf den früheren Bockschen Plan ein ungünstiges Licht. Das Dorf zählt nach Meyer, kaum eine Generation später, mehr als doppelt so viele Häuser. Dieses schnelle Wachstum scheint unmöglich, und man muß annehmen, Bock habe seinerzeit nur eine Auswahl der schon bestehenden Häuser gegeben. Das Schönauersche Gut (der spätere Glöcklihof) und die der Kirche benachbarte Landvogtei, das Pfarrhaus, die Schäferei und der Meierhof treten bei Meyer neu in Erscheinung. Bock hat diese Gebäude womöglich auch schon dargestellt, aber zu weit von der Kirche weggerückt, was ihre Bestimmung erschwert oder verhindert. Was Meyer deutlich zeigt, sind die Nebenstraßen. Man erkennt den Anfang der Schmiedgasse, die Rößligasse mit ihrer Windung, die ersten hundert Meter des Oberdorfes und die Einmündung des nach dem Wenken führenden Weges. Es sind alles schon stark mit Häusern bebaute Straßenzeilen. Für Stadt und Gemeinde befaßte sich Meyer eingehend mit der Grenzlinie im Schlipf, wo 1643 wegen wiederholter Erdrutsche («Schlipfe») die Banngrenze sich verändert hatte. Die daraus entstandenen Streitigkeiten mit den Weilern machte die Setzung von zwei neuen Grenzsteinen notwendig. Von einem späteren Erdrutsch anno 1758 geben verschiedene Ansichten und Instandstellungspläne von Büchel und J. J. Fechter Kunde [Nr. 21, 22].

Jacobs nicht minder begabter Sohn Georg Friedrich Meyer (1645–1693) ist der Autor der ersten künstlerisch wie topographisch befriedigenden Ansicht Riehens [Nr. 8-9/Tafel 1], Er erhielt 1672/73 den Auftrag, die neu festgelegte Grenze zwischen Basel und der Markgrafschaft Baden im überschwemmungsgebiet der Wiese kartographisch genau darzustellen. Dieser Aufgabe entledigte er sich in dreifacher Form: über dem Plan des verzweigten Wiesenlaufes vom Griener bis zu den Erlenmatten gibt er als modern anmutendes Aquarell ein Panorama von der Mohrhalde aus. Es beginnt links beim Wenkenhof und endet rechts beim Rötteler Schloß. Das leider etwas verblaßte Bild bringt nicht nur (abgesehen von Bocks wenig zuverlässiger Vogelschau) die älteste Darstellung des bezinnten Wenkenhofes, sondern auch die älteste Vedute von Riehen. Die Kirche samt dem Turm befindet sich in richtiger Lage. Diese haben die Zeichner der Grundpläne vor- und nachher nämlich nie ganz richtig wiedergegeben. Gleich links von der Kirche steht das etwas nach Norden abgedrehte große Wettsteinhaus mit dem Treppenturm (Baselstraße 30). Aus den übrigen Häusern fällt in der eng aneinandergeschmiegten Masse keines besonders auf. Immerhin gewinnt man den Eindruck, Meyer habe sie nicht wahllos aneinandergereiht.

Gleich seinem Vater verfaßte Georg Friedrich mathematische Lehrbücher und gelangte kurz vor seinem frühen Tod als Ratsherr der Spinnwetternzunft, in der die Bauleute sich vereinigten, zum Lohnherrenamt. Einige ehrenvolle Berufungen ins Ausland schlug er ab, wohl um der in Basel gewonnenen politischen Schlüsselstellung nicht verlustig zu gehen. In seiner Funktion als Kantonsgeometer vermaß er, wie sein Vater und Bock, die Landschaft, gelangte aber nicht zu deren Vollendung, was der Verfasser seines Nekrologes zur Bemerkung veranlaß te, es würde sich «schwerlich ein solcher Successor finden, welcher durchaus diesen Schaden ersetzen würde.» Wirklich hat sich auch niemand an die Vollendung des Werkes gewagt, und so liegt es unfertig, aber dennoch von Ehrfurcht gebietender Größe, in den Archiven von Liestal und Basel.

Als Architekt tritt Meyer beim Neubau der Riehener Kirche (1687) [Nr. 47], ferner mit der Errichtung eines Wehrs zur Speisung des Weiler Mühleteichs (1685) [Nr. 46] und dem Plan zu einem Holzflößkanal parallel zur Wiese [Nr. 25] in Erscheinung. Für die historische Landschaftsdarstellung des Baselbietes sind seine Vermessungsskizzen und ausgeführten Pläne die wichtigste Quelle.

Riehens Topograph im 18. Jahrhundert ist der Zeichner Emanuel Büchel (1705—1775). Wegen des Erfolges, den er mit seinem autodidaktisch entwickelten Können hatte, gab er um 1742 seinen ehrbaren und lohnenden Bäckerberuf auf und widmete sich ganz der Kunst. Während mehr als zehn Jahren besorgte er die Aufnahmen für eine Publikation des Basler Archivars Daniel Bruckner (1707—1781). Für das in jeder Beziehung äußerst wertvolle Werk unter dem Titel «Merkwürdigkeitep der Landschaft Basel» nahm Büchel im ganzen Kanton alle Orte und Burgen auf, zeichnete dazu die gefundenen Versteinerungen des Jura und (wofür wir ihm besonders dankbar sind) die damals noch besser als heute erhaltenen römischen Altertümer von äugst. Längst nicht alle Skizzen sind dann in die «Merkwürdigkeiten» eingegangen. Von Riehen und Umgebung kennen wir neun Entwürfe und fünf danach angefertige Stichvorzeichnungen [Nr. 26—39/Tafel 3—5], Die Radierungen dazu hat nicht Büchel gestochen, wie vielfach angenommen wird; es sind Arbeiten der Kupferstecher Chovin und Holzhalb. Was Büchel an Ort und Stelle, «ad naturam», gezeichnet hat, vermag nicht jeden Kunstkenner ganz zu befriedigen; seine Blätter wirken wegen ihrer Weitläufigkeit etwas fad und farblos. In Stil und Aufbau halten sie sich ganz an Merians Handzeichnungen und Stichlein aus der Umgebung Basels, erreichen aber deren idyllische Intimität bei weitem nicht. Leider hat sich von Merian selbst, dem berühmten Altmeister der Schweizer Topographie, keine Ansicht von Riehen erhalten 1. Trotz der qualitativen Mängel müssen wir Büchel dankbar sein für jedes Blatt seiner Hand. Die mit schnellen und leichten Strichen aufs Papier gebannten Veduten sind ausnahmslos von größter Naturtreue. Aus allen Himmelsrichtungen hat er Riehen abgebildet; auch den Wenkenhof, Klein-Riehen (den Bäumlihof), Bettingen und St. Chrischona hat er miteinbezogen.

Wie stark das Dorf im 18. Jahrhundert gewachsen ist, läßt sich auf den Büchelschen Zeichnungen und seinen Kopien der Pläne von Jacob und Georg Friedrich Meyer [Nr. 4 und 9] kaum feststellen, wohl aber auf dem elf Jahre nach Büchels Tod vom Basler Artilleriehauptmann Samuel Ryhiner erstellten ersten exakten «Grundplan». Leider können wir das für unsere Forschung sehr bedeutsame Dokument der Größe wegen hier nicht abdrucken und müssen auf die lithographierte, originalgroße Kopie in Iselins Dorfgeschichte (Beilage I) verweisen. Jedes einzelne Haus ist auf Ryhiners Plan zu bestimmen. Immer noch laufen die drei Bäche (Aubach, Känel, Immenbächli) offen durch die Straßen. Die Ausdehnung des um die Kirche gelegten merkwürdigen Häuserringes ist genau zu ermessen. Eigenartigerweise widerspricht die Lage des Meierhofes der heutigen Situation, obwohl er sich seither kaum verändert haben kann. Der Neubau des Glöcklihofs zeigt schon das Gartenkabinett in klassizistischem Stil, dessen Bau einige Jahre zuvor (1783) der vom Basler Seidenherr Jacob Sarasin im Weißen Haus zur Heilung seiner kranken Gattin beigezogene Scharlatan Graf Cagliostro (= Giuseppe Balsamo) angeregt hatte. Auf der Büchelzeichnung von 1752 [Nr. 28/Tafel 5], drei Jahrzehnte früher, ist anstelle des Pavillons ein viel einfacheres Eckhäuschen neben drei kapellenartigen gewölbten Dächlein zu erkennen. Es scheint, daß schon damals die Glöcklein an diesen «Chinesischen Kabinettchen» hingen, die wegen ihres beständigen Erklingens dem Hof den Namen verliehen. Recht auffällig sind die im Dorf regelmäßig verteilten 14 Landsitze wegen ihren rechteckig ummauerten Gärten im französischen Stil.

Die von Daniel Bruckner entworfene und von Emanuel Büchel für den Stich vorbereitete Karte des «Cantons Basel» von 1766 [Nr. 44] vermittelt ebenfalls, wenn auch schlechter als der Ryhinersche Grundplan, eine Vorstellung von der Ausdehnung Riehens in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der in Betracht fallende Ausschnitt wurde im letzten Jahrbuch (S. 43) von Dr. Hans Stohler abgebildet. Die Oberdorfstraße (die frühere Romersgasse) war bereits bis zur Schloßgasse von Häusern gesäumt. Die Mühle als einziges abseits stehendes Gebäude hat sich zu einem ansehnlichen Hofwesen entwickelt. Man vergleiche ihr Aussehen auch auf einem Meyerschen Plan [Nr. 25] und auf der Büchelskizze Riehens vom Schlipf aus [Nr. 40], Von der Mühle bis zum Glöcklihof, vom Rüdinschen Haus bis zur Schloßgasse erstreckte sich damals die Ortschaft.

Nicht nur vom Rüdinschen Haus, das um 1550 anstelle eines längst untergegangenen Weiherschlößchens hinter einer für Riehen auffälligen turmbewehrten Mauer errichtet wurde, besteht eine alte Ansicht [Nr. 49], sondern auch von der Landvogtei an der Kirchstraße [Nr. 50]. In diesem Haus wurden am Stephanstag 1795 die von den österreichern im ersten Koalitionskrieg gefangen genommenen französischen Kommissäre zum Austausch gegen Marie-Thérèse-Charlotte, die Tochter des hingerichteten bourbonischen Königspaares, empfangen. Das bedauernswürdige Mädchen war noch Jahre nach der Exekution des Vaters und der Mutter, der einstigen österreichischen Erzherzogin Marie-Antoinette, in Paris unmenschlich gefangen gehalten worden. Durch ein geheimes Abkommen zwischen den Kriegspartnern erlangte die Prinzessin gegen die Auslieferung der hohen französischen Beamten in Basel endlich die Freiheit. Auf dem schönen Aquatintastich sieht man die Ankunft,der bäurischen Reisekutschen mit den französischen Ministern und Deputierten im Hof der Landvogtei. Sie trug schon damals das schöne Basler Wappenschild, jedoch nicht über imitierten gotischen Fenstern wie heute, sondern über einer echten großen alten Einfahrt. Im übrigen hat sich das Gebäude bis heute nicht verändert. Die Szene wurde vom Septembermörder und Revolutionär Antoine Sergent, der sich damals inkognito als Geselle bei Christian von Mechel versteckt hielt, gezeichnet und von Haldenwang, einem Schüler Mechels, in Aquatinta gestochen. Paul Siegfried erzählt die ganze Austauschgeschichte in Iselins Dorfbuch sehr ausführlich (S. 194-199). Sie war wohl das interessanteste Evénement des Jahrhunderts.

Bis zu Napoleons Zeiten blieb Riehens Größe und Bevölkerungszahl konstant. Etwa mit dem Beginn der Regeneration, um 1830, setzte der starke Bevölkerungszuwachs ein, der bis heute in progressivem Anstieg angehalten hat. Schon berührt sich Riehen an einzelnen Stellen beinahe mit Basel. Zum Glück hat sich im Herzen des Ortes der dörfliche Charakter dank voraussehender und weiser Planung erhalten, und zwar in einer den hier vorgelegten alten Plänen und Ansichten durchaus vergleichbaren Form. Das Viereck zwischen den Wettsteinhäusern, der Landvogtei, dem (renovierungsbedürftigen!) Meierhaus und der Kirche entspricht fast ganz dem Zustand auf Meyers Plan von 1643 [Nr. 3], Nur ein Teil des Häuserrings um die Kirche fehlt, was dieser aber die Entfaltung ihrer schlichten Schönheit ermöglicht. Möge das alte Dorfzentrum, das durch den Landgasthof und das neue Gemeindehaus ideale moderne Ergänzungen erhalten hat, ohne störende bauliche Veränderungen weiter bestehen bleiben. Seine Erhaltung sei Bürgern und Bewohnern Riehens ständige Pflicht.

Dem Liebhaber der Dorfgeschichte wird die angeschlossene Aufstellung leicht greifbarer, bildlicher Darstellungen Riehens bei heimatkundlichen Forschungen vielleicht von Nutzen sein. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, dürfte aber alle in öffentlichem Besitz aufzutreibenden Stücke enthalten.

Verzeichnis der alten Ansichten und Dorfpläne Riehens (vor 1800)

 

A. Grundplan

1. «PLAN DES DORFES RIECHEN / Aufgenommen im Jahr 1786» Das Original des Plans (ohne Beschriftung der Straßen) wurde der Gemeinde Riehen aus Anlaß der Eröffnung des neuen Gemeindehauses von den Nachfahren der Familie Wanner-Hess, Herrn und Frau E. und H. Lais-Wanner, Riehen, geschenkt. Aufgehängt in der Bibliothek des Gemeindehauses. Kol. schwarze Federzeichnung, 32,6 x 36 cm. Gerahmt unter Glas. Maßstab ca. 1:2700. Abdruck (Lith. Gebr. Lips, Basel) als Beilage I zu Iselin. Durch 23 Indices sind die wichtigsten Gebäude bezeichnet (u. a. Landvogtei, die 3 Wirtshäuser, die 14 Basler Landsitze). Art der Ausführung und Datum deuten auf Samuel Ryhiner (vgl. dessen «Grundriß der Stadt Basel» [Wüthrich 360]).

 

B. Pläne des Gemeindebanns mit Vogelperspektiven von Riehen

2. Plan von Hans Bock d. Ae., um 1620. Staatsarchiv, G 1, 23. Kol. Federzeichnung, 85 x 70 cm; auf Leinwand aufgezogen, in der Mitte gebrochen. Maßstab 1:6500. In der Mitte als Vogelschau «Daß Dorff Riehen». Burckhardt 300; Iselin 16 (Abb.), 49, 30 * (ad 253); Alt-Riehen im Bilde 3 (1948, Abb.); Stückelberg I. 41; ZAK V. 1943, p. 131 (Orientierung des Schiffs und Lage des Turms sind falsch), Tafel 36 (Abb. 1); E. Wirz, Die Kirche von Riehen, 1942 p. 4 (Abb.); z'Rieche I, 1961, p. 16 (Nachzeichnung von M. Piatti).

3. Kopie nach 2 von Jacob Meyer, 1643. Tafel 2a Staatsarchiv, A 1, 26a. Kol. Federzeichnung, 36x59 cm; auf Leinwand aufgezogen. Maßstab 1:13 000. «M Jacob Meyer G[eometer] Mens[uravit] Jan. Ao. MDCXLIII.» Gewidmet dem Landvogt Melchior Gugger von Riehen (Landvogt 1635 -50). Iselin 253.

4. Kopie nach 3 von Emanuel Büchel, 1747. Staatsarchiv, A 1, 26 «Orthographischer Grundriß des Riechemer Bahns. Exact copiert von Emanuel Büchel. Anno 1747». Ebenfalls mit der Widmung an Melchior Gugger wie bei 3. Kol. Federzeichnung, 56x65 cm (Rechteckumrandung 36,6x49 cm); auf Leinwand aufgezogen. Maßstab 1:13 000. Burckhardt 299f, 329 Nr. 1; Alt-Riehen im Bilde 2 (1946, Abb.); ZAK V 1943. 131, Tafel 36 (Abb. 2); Iselin 12 * (ad 38/39), 30 * (ad 253).

5. Detailkopie von 3 von Emanuel Büchel, um 1750. Staatsarchiv, Bauakten X 1, 1. Vogelschauplan von Riehen mit dem Grenzverlauf im Schlipf und entlang der Wiese. «Em. Büchel fecit». Schwarze Federzeichnung, bunt laviert, 29,4 x 22 cm (Rechteckumrandung 25,7 x 19,1 cm). Maßstab 1:13 000. Burckhardt 329 Nr. 3; Iselin 11 * (ad p. 35); ZAK V 1943. 131, Tafel 36 (Abb. 3) [«gibt die Lage der alten Kirche richtig wieder.»]

 

6. Zweite, schlechtere Kopie von 3 von Lucas Faesch, 1777. Staatsarchiv, A 1, 27. «Copia eines Grundrißes des Riehen Bahns von Jacob Meyer auß dem Bockischen Original nach verjüngtem Maßstab gezogen und von Em. Büchel copiert, als von deßen Copia auch diese genohmen worden von L. Fesch, Obervogt zu Riehen, 1777». Kol. Federzeichnung, 56x61 cm; auf Leinwand aufgezogen. Maßstab 1:13 000.

Burckhardt 329 Nr. 2; Iselin 30 * (ad 253). [Lucas Faesch war Landvogt von Rieken 1771-1792.]

 

7. «GRENZLINIE DER VOGTEYEN RIEHEN UND KLEINHUENINGEN zum Behuff einer Hoch Loblichen Grenz Deputation Aufgenommen Ao. 1786 von Sam: Ryhiner Cape Comdt der Artillerie». Staatsarchiv, A 1, 28. Angabe der Grenzlinie (Landesgrenze), Binnenraum leer. Die zum Vergleich berücksichtigte Grenzlinie von Jacob Meyer von 1643 differiert an etlichen Stellen um mehrere Meter. Kol. schwarze Federzeichnung, 52,2x81,4 cm. Auf Leinwand aufgezogen.

 

C. Grenzverlauf entlang der Wiese und im Schlipf

8. Ansicht des Wiesenlaufes von Georg Fr. Meyer, 1672. Staatsarchiv, G 1, 12. Tafel 1 «Grundriß der IN Ao. 1670 den 17. AUGUSTI vnd 10. SEPTEMBRIS geschlagenen Eüchenen Bahnpfeileren vnd newgesetzten Lohen steinen zwischen den Bahnen des Fürstl: Margg: Dorff: Weill vnd der minderen Statt Basell; Wie auch Ao. 1672 den 13. Novembris zwischen gemeltem Dorff Weill vnd dem Baslerischen Dorff Riehen verglichenen Bahn Linj, vnd newgesetzten Bahnsteinen an der Wiesen gelegen. Frid: Meyer Jng fecit.» Oben: In einer seitlich halbrund abgeschlossenen Umrahmung eine Ansicht des Wiesenlaufes von Basel und Wenkenhof (links) über Riehen bis nach Rötteln (rechts). Das Dorf Riehen kommt sehr schön von Südosten zur Darstellung. Es ist die älteste erhaltene Ansicht. über das geradezu modern anmutende bunte Aquarell sind 30 Indices verteilt. Mitte: Plan des Wiesenlaufes vom Wiesengriener bis zu den Erlenmatten. Kol. braune Federzeichnung. Maßstab ca. 1:1830. Unten: Kopie einer Urkunde über die neue Steinsetzung zwischen Basel und der Markgrafschaft vom 17. 8. und 10. 9. 1670. In brauner Feder geschrieben, samt den (echten oder faksimilierten) Unterschriften der Kontrahenten. Ganzes Blatt ca. 68 x 115 cm; auf Leinwand aufgezogen. Burckhardt 336 Nr. 31; Iselin 39/40, 11 * (ad 36), 12 * (ad 38f).

9. Exakte Kopie von Nr. 8 von Emanuel Büchel, 1761. Staatsarchiv, G 1, 13.

  «Nach der Original Carten Copiert und geschrieben von Em: Büchel. 1761». Kol. schwarze Federzeichnung, 75x121 cm; auf Leinwand aufgezogen. In den Farben viel frischer als das Original G. F. Meyers.

10. Kopie des Mittelteils von 8 von Emanuel Büchel, wohl 1764. Staatsarchiv, Falk Fb 1, 16. Festsetzung der Grenze durch feste Parallellinien in genau fixiertem Abstand diesseits und jenseits des Flußgebietes. Genaue Angabe der Lohensteine (vgl. Iselin 44). Entwurf. Dunkelbraune Federzeichnung, 34 x 124 cm (Büttenrand). [Vgl. Staatsarchiv, G 1, 18 (Plan von 1764, wohl von Büchel); A 1, 148 (1786, wohl von S. Ryhiner); A 1, 29 (1800 von Jacob Friedr. Steinmann].

11. Plan zu einer Wiesenkorrektur von E. Büchel, 1761. Staatsarchiv, Falk Fb 1, 11. «In Augenschein genommen d. 11. July 1761. von Em. Büchel». Am linken Rand die Wiesenbrücke beim Neuhaus, rechts die Gegend des Weiler Mühleteichs. [Vgl. Nr. 24] Graue Federzeichnung, kol. 22 x 67,4 cm.

12. Lauf der Wiese von «Lörach» nach «Riecheim», um 1643. Staatsarchiv, Bauakten X 1, 1. «M. Jac. Meyer. Ing. Delineavit». Eingezeichnet sind die zufließenden Bäche und Teiche. Am rechten Rand eine Vogelperspektive von Riehen mit Wappen. Braune Federzeichnung, kol. 18,2x42,2 cm (Rechteckumrandung 17,4x41,4 cm). Burckhardt 332 Nr. 12.

13. «Grund-Riß, der Landmarch, Zwischen dem Baslerischen Dorff Riechen, und dem Marggräffischen Dorff Weill... Levée et DeBinée pr: JJ: Fechter, Jng: au Mois d'Août 1754». Staatsarchiv, A 1,18. In der linken unteren Ecke eine Vogelperspektive des nordöstlichen Teils von Riehen mit der Kirche (falsche Plazierung des Turms). Im Schlipf Angabe des Bischofsackers [Kopie von 18], Kol. Federzeichnung, 50 x 55 cm; auf Leinwand aufgezogen. ZAK V. 1943.131, Tafel 36 (Abb. 4). [Vgl. Staatsarchiv, A 1, 36 von Jacob Meyer, um 1650.]

 

14. Steinsetzung im Schlipf, Jacob Meyer 1643 [Entwurf zu 15]. Staatsarchiv, A 1, 14. «Bericht über die Bahn und Zehenden Stein, am Weylerberg und Sch[lüpf].» Braune Federzeichnung, ca. 33 x 38 cm (an den Ecken beschädigt) ; auf Leinwand aufgezogen. Maßstab 1 :2000. Burckhardt 329f, Nr. 4; Iselin 11 * (ad 35/36).

15. Plan des Schlipfs bis zur Wiese, von Jacob Meyer 1643. Staatsarchiv, A 1, 15. «Bericht über die Bahn vnd Zehnden Stein am Weylerberg im Schlüpf gelegen. Meyer Ing. f:» Dargestellt ist die neue Grenzsteinsetzung im Schlipf vom 2.1.1643 nach der Festsetzung vom 15.12.1642. Braune Federzeichnimg, kol. 29,5 x 37,5 mm; auf Leinwand aufgezogen. Maßstab 1:2000. Burckhardt 329f, Nr. 4; Iselin 11 * (ad 35/36).

16. Banngrenze im oberen Schlipf (Détail zu 15), von Jacob Meyer 1643. Staatsarchiv, A 1,17. «Geometrischer Bericht über die IN Anno 1643. den 2. Januari. zwischen Weyll und Riechen zwen neü gesetzte Bahnstein, etc. M. Ja. Meyer mensuravit.» Braune Federzeichnung, kol., 96x31 cm; auf Leinwand aufgezogen. Maßstab 1 :500. Burckhardt 330, Nr. 5.

17. Banngrenze im oberen Schlipf (Skizze zu Nr. 16). Staatsarchiv, G 1,14. «M. J. Meyer mensuravit.» Kol. braune Federzeichnung mit Rötel, 20 x 107 cm.

18. Grenze im Schlipf mit Bischofsacker, von Georg Fr. Meyer 1683. Staatsarchiv, A 1,16. «Grundris der Landmarch zwischen dem Baslerischen Dorff Riehen vnd dem Marggräfischen Dorff Weill, sambt dem genannten Bischoffs Ackher. G. Friderich Meyer Ing fecit: 1683. mens, aug:.» Unten der verzweigte Lauf der Wiese, rechts oben der Schlipf, der Weiler Mühlenteich und die Weiler Mühle. Im Schlipf liegt gelb umrandet der Bischofsacker (vgl. Iselin 35) in Form eines griechischen Kreuzes, «besteht aus lauter Reben und ein wenig Mattwerckh». Die Erklärung links oben. Braune Federzeichnung, kol., total 35,7 x 51,7 cm; auf Leinwand aufgezogen. Burckhardt 339, Nr. 47. [Vgl. Nr. 14 bis 16].

19. Ansicht des Tüllingerhügels von Südosten mit Angabe des Grenzverlaufs im Schlipf, um 1750. Staatsarchiv, Bauakten X 1,1. Gezeichnet wahrscheinlich von Emanuel Büchel. Unten links am Rand kleine Ansicht des Dorfes Riehen (Westteil mit Kirche). Die Kirche ist richtig wiedergegeben. Die Darstellung geht auf eine Vorlage des 17. Jahrhunderts zurück, wie aus dem Zustand der Kirchenmauer zu schließen ist. Dunkelgraue Federzeichnung, bunt laviert, 22,1x33,5 cm (Rechteckumrandung 18,3 x 32,5 cm).

20. Genaue Kopie von 19. Tafel 2b Staatsarchiv, Bauakten X 1,1. Auf Papier aufgezogen, 24 x 38 cm (Rechteckumrandung 18,2 x 32,6 cm). ZAK V. 1943. 131, Tafel 36 (Abb. 5).

21. [Skizze zu 22] Schlipf mit Erdrutsch von 1758, von Emanuel Büchel. Staatsarchiv, Falk Fb 1,10. Titel fast identisch mit 22. «In loco del. d. 12. 7bris 1758. von Emanuel Büchel». Graue Federzeichnung, grau laviert, 33 x 82,5 mm. Die Schrift unten in brauner Tinte. Quadrateinteilung.

22. Schlipf mit Erdrutsch von 1758, von Emanuel Büchel. Staatsarchiv, Falk D 16, 2. «Vorstellung der Verwüstung so in dem Jahr 1758 wegen lang angehaltenem Regenwetter durch überschwemmung der Wiesen, und dem darauff erfolgten großen und schaedlichen Gerütsche in dem Schlipff verursacht worden. Em. Büchel ad Naturam del. d. 12. 7bris. 1758.» Als Stichvorzeichnung ausgeführt. Graue Federzeichnung, grau laviert, 18,8x32,2 cm (Rechteckumrandung 14,5 x 28,4 cm). Iselin 34; Alt-Riehen im Bilde 2 (1946, Abb.). [über die Korrektur des verschütteten Weiler Mühleteichs, vgl. Staatsarchiv A 1, 19 und 20 (1759), 25 (Plan von J. J. Fechter 1758)].

23. «PLAN über die Leitung des Mühlin Teuchs zu Riehen, in so weith selbige durch der Gemeind Stetten Bahn gehet, nach der in 1760 den 2 May. getroffenen Convention. Levée & Dessinée pr: JJ:Fechter Ing: à Basle». Staatsarchiv, A 21 und 22 (zwei gleiche Exemplare). Am linken Rand die östliche Banngrenze Riehens. Dunkelgraue Federzeichnungen, kol. 46,5 x 61,4 cm. Maßstab ca. 1:1600.

24. Wiesenkorrektur von J. J. Fechter, 1772. Staatsarchiv, G 1, 10. [mit Deckblatt G 1, 11] «L: & D: par JJ: Fechter Jng: 1772». Kol. schwarze Federzeichnung 45,5 x 127 cm. Maßstab ca. 1:1600.

25. «Riß über ein Theil des HoltzCanals aus der Wiesen», um 1680 (wohl von G. F. Meyer). Staatsarchiv, A 1, 33. In der Gegend der Riehener Mühle und der Abzweigung des Riehenteichs aus der Wiese; Projekt eines neuen Kanals, offenbar zum Zweck der Holzflößung. Bildlich dargestellt ist die Riehener Mühle. Dunkelgraue Federzeichnung, zerrissen, 38,5 x 54 cm. [Vgl. Staatsarchiv, Spitalplan 6, 1786, mit der Abzweigung des Riehenteichs aus der Wiese]. D. "Nichtgestochene Ansichten von Emanuel Büchel

 

26. Ansicht des Dorfes von Nordosten, um 1740. Staatsarchiv, Falk Fb 1, 1. «Prospect von dem Dorff Riechen sambt umligender Landschafft». Links der Tüllinger Hügel, rechts der Wenkenhof. Vorne links ein Zeichner (Büchel?) Graue Federzeichnung, 32,8 x 64 cm.

27. Riehen von Osten, um 1752. Staatsarchiv, Falk Fb 1, 2. «Prospect des Dorffs Riechen, von Morgen anzusehen, oder von Seiten des Hunger-bergs von Morgen gegen Abend anzusehen». Graue Federzeichnung, grau laviert, 23 x 36 cm. Die Schrift in Bleistift.

28. Riehen von Südwesten, Nahansicht, 1752. Tafel 5 Kupferstichkabinett Basel, Inv. 1886. 7. 1. (Aus einem Skizzenbuch Büchels A 200, p. 58/59). «Riehen, von Seiten Basel anzusehen, gezeichnet den 16 8bris. 1752». Vorne rechts die Landstraße gen Basel, links hinten die Wiesenbrücke nach Weil, Rötteln und Lörrach. Der Tüllinger Hügel wegen Platzmangels links oben beigefügt. Graue Federzeichnung, grau laviert, ca. 12 x 34 cm. Iselin 160 (Abb. retouchiert).

29. Blick von Bettingen über den Wenkenhof in die Rheinebene, 1740. Staatsarchiv, Falk Fb 1, 6. «Bettingen von Morgen anzusehen gegen Abend. Em. Büchel ad. viv. del. 1740». Im Vordergrund der «Truchsessen Hoff?» [ebenfalls oben als Detailskizze in Blei], Braune Federzeichnung, grau laviert, 37,8x48,9 cm; Quadrateinteilung und Bleistiftvorzeichnung. E. Vorzeichnungen und Stiche in Daniel Bruckners «Versuch einer Beschreibung historischer und natürlicher Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel», Basel (Em. Thurneysen), VII. Stück 1752, VIII Stück 1753. (Em. Büchel). a) «Riechen», Ansicht von Südosten (mit Wappen und 6 Indices).

30. Skizze zur Stichvorzeichnung. Staatsarchiv, Falk Fb 1, 4. Graue Federzeichnung von E. Büchel, grau laviert, 18,6 x 24 cm (Rechteckumrandung 11,8 x 17,3 cm). Oben steht: «Alles hat seine Zeit».

31. Direkte Stichvorzeichnung. Tafel 4 Staatsarchiv, Falk D 16, 1. Graue Federzeichnung von E. Büchel, grau laviert, 14,9 x 19,7 cm (Rechteckumrandung 12 x 17,4 cm). «Em. Büchel del.»

32. Radierung von J. A. Chovin. VII. Stück, 1752, p. 738. «E. B. D. / Ch. sc.». Plattengröße 13,5 x 18 cm. O. P. Schwarz (Abb. «Ausblick von der mittleren Mohrhalde»). b) «LAGE von KLEIN-RIEHEN», Ansicht von Südwesten (mit Tüllinger Hügel, Riehen, St. Chrischona und Wenkenhof im Hintergrund).

33. «Klein-Riehen von Seiten Basel anzusehen, gezeichnet Ents Julii 1752. von Em. Büchel». Staatsarchiv, Falk Fb 1, 9. Vorzeichnung, wohl an Ort und Stelle aufgenommen. Graue Feder, grau laviert, 22,3 x 50,6 cm (Büttenrand).

34. «Lage von Klein-Riehen. Em. Büchel delin.» Staatsarchiv, Falk D 16, 3. Direkte Stich vorzeichnung. Graue Feder, grau laviert, 16,3 x 21 cm (Rechteckumrandung 13,3 x 18,5 cm). Basler Kunstverein 1911, p. 44 (Abb.).

35. «LAGE von KLEINRIEHEN», Radierung von J. R. Holzhalb, mit 7 Indices. VII. Stück, 1752, p. 782. «Em. Büchel delin./ Io. Rod: Holzhalb sculp:». Plattengröße 14,7 x 20 cm. O. P. Schwarz (Abb. «Bäumlihof, von 1709 an Klein-Riehen genannt»; Koelner 35; Alt-Riehen im Bilde 2 (1946. Abb.). c) «Lage von Wencken», Ansicht von Nordosten, mit Klein-Riehen und Basel im Hintergrund.

36. «Lage von Wencken», um 1750. Direkte Stichvorzeichnung. Staatsarchiv, Falk D 17, 2. Dunkelgraue Federzeichnung (von E. Büchel), grau laviert, 16,7x20,6 cm (Rechteckumrandung 11,3 x 18,5 cm).

37. «Lage von Wencken», Radierung von J. A. Chovin mit 7 Indices, VIII. Stück, 1753, p. 830. «Em. Büchel del./ JAChovin Sculp.» Plattengröße 14,3 x 19,1 cm. Koelner 24 (Detailabb.) ; Clavel p. 21. d) «Bettingen» mit Wenkenhof.

38. «Bettigen. E. B. f.» Staatsarchiv, Falk D 17, 1. Graue Federzeichnung (von E. Büchel), grau laviert, 15,8x19 cm (Rechteckumrandung 12,5 x 17,2 cm).

39. «Bettingen», Radierung von J. A. Chovin, VIII. Stück, 1753, p. 821. «E. B. f. /1. A. C. sc.» Plattengröße 15,2 x 18,2 cm. O. P. Schwarz (Abb. «Ansicht vom Riesiweg beim Reservoir»). F. Vorzeichnung und Stich in David Herrlibergers »Neue und vollständige Topographie der Eydgnoßschaft» I, Zürich (Kaspar Ziegler) 1754. (Em. Büchel).

40. «Riehen, von dem Schlipff anzusehen, gezeichnet, im 7bre 1752», Vorskizze zur Radierung Herrlibergers. Tafel 3 Staatsarchiv, Falk Fb 1, 3.

Graue Federzeichnung, 20,4 x 33,3 cm.

41. «Riehen», Ansicht von Norden aus der Gegend des Schlipf, Radierung von David Herrliberger in dessen Topographie (Zürich 1754), p. 126, Nr. 81. Plattengröße 12 x 15,2 cm (innerhalb des Rahmens 8,3 x 14 cm). Im Hintergrund Chrischona, Wenkenhof und Gempenfluh. Iselin 254, 279; Alt-Riehen im Bilde 1 (1945, Abb.); O. P. Schwarz (Abb. «Aussicht vom Rebberg im Schlipf»). G. Stiche von Auvray und Brunner

 

42. Der Riehener Bann, 1765/66. Staatsarchiv, Falk Fb 1, 5. Detailvorzeichnung Em. Büchels zur Karte des Kantons Basel von Daniel Bruckner von 1766. Graue Federzeichnung, 18,6 x 19,5 cm (ganzes Blatt).

43 «Der STADT BASEL BANN, mit den undern Vogteyen, MüNCHENSTEIN, RIECHEN, KLEINHüNINGEN. Em. Büchel del.», 1765/66. Vorzeichnung für den rechten untern Teil von Daniel Bruckners Karte des Kantons Basel von 1766. Staatsarchiv, Falk. D 10, 1. Dunkelgraue saubere Federzeichnung, grau und bunt laviert, 21,8x27,7 cm (Rechteckumrandung 18,5x24,3 cm).

44. Karte des «CANTON Basel», 1766. «Daniel Bruckner Auetor / Emanuel Büchel Delinéavit. Gravé à Bàie, par P. L. Auvray, Parisien. / Sous les Soins de Mr. de Mechel. 1766». Gestochene Reliefkarte der Landschaft Basel in Südorientierung, Maßstab ca. 1:85 000. Rechts unten ist Riehen deutlich als kleine Vogelperspektive abgebildet. Die Karte geht auf vergleichbare Arbeiten von G. F. Meyer zurück (Burckhardt 344 Nr. 72—74). Burckhardt 345 Nr. 76; Rud. Wolf, Gesch. der Vermessungen in der Schweiz, Zürich 1879, p. 79; Wüthrich Nr. 361, Tafel 50 a; Detail mit Dorf Riehen in: z'Rieche I. 1961, p. 43. Ex: Staatsarchiv (gerahmt).

45. Ansicht Riehens von Südosten, 1729, von Christoph Brunner. Kupferstich, der Stadt Basel gewidmet von Chr. Brunner. In der Mitte eine Kopie der Karte von G. F. Meyer von 1678 (Burckhardt 344 Nr. 72; vgl. Nr. 44), rund herum Ansichten der Basler Landvogteisitze und Städte. Rechts (3. von oben) «RIECHEN» mit Wappen, eine sehr schwache und wenig naturgetreue Ansicht. Erkennbar sind einzig die Kirche und das Vischersche Landgut. Schwarzstich, ganzes Blatt 49,4x50,3 cm; Riehen allein 8,1x6,9 cm. Ex: Universitätsbibliothek Schw. C 1, 9-11. H. Einzelne Gebäulichkeiten

 

46. Das neue Wehr an der Wiese, 1685. Staatsarchiv, Bauakten X 1, 1. «Abris, des newen Wuors, zu dem Wihler mühleteuch etc: dienlich, welches Ao____gemacht worden. Meyer Ing. f: 1685». Dunkelbraune Federzeichnung, kol. 20,2 x 32,6 cm (Rechteckumrandung 17,2 x 29,4 cm), von Georg Fr. Meyer. Burckhardt 340 Nr. 53.

47. Plan des Kirchenneubaues von 1687. Staatsarchiv, F 4, 151. «G:F:Meyer, Jng.fecit Ao. 1687 mense Januaris». Grundriß und Querschnitt durch das Schiff. ZAK V. 1943, 131/132 (Abb.).

48. «Plan der HammerSchmitte und des Zohlhauses am Riechemer MühliTeich». Staatsarchiv, Bauakten X 1, 2 (ad 1752). Braune Federzeichnung, 22 x 34 cm. Mangelhafte Arbeit eines Laien.

49. Rüdinsches Landhaus, 1780. 2 Aquarelle (wohl von Dan. Burckhardt-Wildt) in Privatbesitz (Fam. Werthemann). Ein Blatt (Abb. bei Iselin 112; Basler Kunstverein 1911, p. 22) «D. B. 1780» mit den Mauern des ehemaligen Weiherschlosses aus dem 15. Jh. Das Rüdinsche Haus wurde wohl um 1545 errichtet. Iselin 132, 255, 104f.

50. Die Landvogtei, mit der Ankunft der französischen Minister und Deputierten, 1795/96. «Entrée dans le village suisse de Riechen au Canton de Basle, des Députés et Ministres François Prisonniers en Autriche, le 26 Décembre 1795 pour être échangés contre la Princesse Marie-Therese-Charlotte, Fille de Louis XVI. Publié par Chr: de Meckel, et se trouve chez lui à Basle». Aquatintastich, 13,9 x 19,4 cm, begonnen von A. Sergent, beendigt von Joh. Christian Haldenwang 1796. Iselin 194-199 (Abb. 200) ; Wüthrich Nr. 97 (Tafel 32).

7. Wenkenhof Siehe die Nummern 2, 3, 4, 6, 8, 9, 26, 29, 33-44.

Ferner: Die Französische Gartenanlage, um 1730, Gemälde (Iselin 33, Basler Kunstverein 1911. 37); 3 Gemälde um 1730: 1. Aussicht auf die Rheinebene und Basel, Wenkenhof von Osten mit ländlicher Gesellschaft (Basler Kunstverein 1911. 38); 2. Ansicht des Wenkenhofes von Süden, hinten Riehen und Tüllinger Hügel (Clavel 22; Basler Kunstverein 1911. 39); 3. Hirschgraben, Gartenpartie (Clavel 22); Staatsarchiv, Falk Fb 1, 7 (graue Federzeichn. «Prospect des Lustgutes Wencken wie solches von Mitternacht anzusehen gezeichnet im July 1751. von Em. Büchel», mit Detailskizzen des hintern Hofes, von Klein-Riehen und Gartenskulpturen) ; Staatsarchiv, Falk Fb 1, 8 (Braune Federzeichnung «Prospect bey dem Landguth wencken, gegen Basel nach der Natur gezeichnet von E. Büchel. 1744. Oder Prospect der Statt Basel samt umligender Landschafft». Abb.: Basler Nachrichten 2. 9. 1951).

K. Klein-Riehen Siehe die Nummern 2-4, 6, 33-37, 42-44.

Ferner: Ansicht der französischen Gartenanlage um 1740, Gemälde (Koelner 40, Basler Kunstverein 1911. 43) ; Garten, aquarellierte Zeichnung (Dan. BurckhardtWerthemann, Häuser und Gestalten aus Basels Vergangenheit, 1925, p. 159; Koelner Frontispiz); Gemälde mit Ansicht von Westen, evtl. von M. Wocher (Koelner 54); Plan der Gartenanlage von J. M. Zeyher 1802 (Koelner 44).

L. St. Chrischona Siehe die Nummern 2-4, 6, 33-35, 40-44.

Ferner: Staatsarchiv, Falk D 17, 3 (Vorzeichnung Büchels zu): Bruckner VIII, 1753, p. 832 (Ansicht der Kirche von Südwesten); Zeichnung von E. Büchel (Stückelberg I. 51: Kirche von Südwesten); Lithographie von G. Wolf, frühes 19. Jh. (Kirche von Osten).

Abkürzungen Basler Kunstverein Berichterstattung über das Jahr 1911, Basel 1912 «Das Baslerische Landgut vergangener Zeit» (Dan. Burckhardt-Werthemann).

Bruckner Daniel B., Versuch einer Beschreibung histori scher und natürlicher Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel, VII. Stück (1752) Riehen, VIII (1753) Beticken.

Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde V, 1906, p. 291-360 «über Pläne und Karten des Baselgebietes aus dem 17. Jahrhundert» (Fritz Burckhardt).

Alexander C.-Respinger, Das Buch vom Wenkenhof, Basel 1957.

Paul K., Bäumlihof. Klein-Riehen. Ein Basler Landgut und seine Besitzer, Basel 1953.

Emil I., Geschichte des Dorfes Riehen, Basel 1923 (Kapitel 10-12 v. Paul Siegfried).

Plan von Riehen und Bettingen 1:10 000, Schulausgabe des Erziehungsdepartements BaselStadt.

E. A. St., Basler Kirchen, 1. Bändchen, Basel 1917.

L. H. W., Das Oeuvre des Kupferstechers Christian von Mechel, Basel 1959.

Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. V (1943), p. 129-148. Die Ausgrabungen in der Kirche von Riehen (R. Laur-Belart).

Burckhardt Clavel Koelner Iselin O. P. Schwarz Stückelberg Wüthrich Z AK

Verzeichnis der Maler und Zeichner Auvray, Pierre-Laurent 44

Bock, Hans d. Ae. 2

Brunner, Christoph 43

Büchel, Emanuel 4, 5, 9-11, 19-22, 26-44, I, K, L Burckhardt-Wildt, Daniel 49?

Chovin, Jacques-Antony 32, 37, 39 Faesch, Lucas 6

Fechter, Johann Jacob 13, 23, 24 Haldenwang, Johann Christian 50 Herrliberger, David 41

Holzhalb, Johann Rudolf 35

Meyer, Georg Friedrich 8, 18, 25, 46, 47 Meyer, Jacob 3, 12, ad 13, 14-17 Ryhiner, Samuel 1?, 7, ad 10 Sergent, Antoine 50

Steinmann, Jakob Friedrich ad 10

Wocher, Marquard K?

Zeyher, Johann Michael K

1  Das von Daniel Burckhardt-Werthemann in der «Berichterstattung des Basler Kunstvereins über das Jahr 1911» S. 23 als «Landsitz in Riehen» gedeutete Merianstichlein scheint uns mit Riehen in keiner Beziehung zu stehen.

 

Diesen Artikel finden Sie im Jahrbuch z'Rieche 1962

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