«Wenn ich alles Geld der Welt hätte …»


Wann fühltest du dich zum letzten Mal reich? Was dachtest und fühltest du dabei? Und was würdest du tun, wenn du alles Geld der Welt hättest? Keine einfachen Fragen, mit denen sich Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse und ein Kindergärtner aus Riehen zeichnend und schreibend auseinandersetzten. Neben sehr persönlichen Erlebnissen finden sich in ihren Beiträgen auch viele Gemeinsamkeiten.


Vor zwei Jahren im Mai fuhr ich mit meinem Streichquartett zu einem Wettbewerb nach Lugano. Als wir ankamen, sahen wir im Garten des Hotels einen riesigen Pool. Doch leider hatten wir unsere Badehosen und Bikinis vergessen. Am ersten Tag waren wir aber zunächst mit Proben und Spielen beschäftigt. Nach unserem Wettbewerb wurde es bis zu 32 Grad heiss. Wir wollten unbedingt im schön kalten Pool baden gehen. Plötzlich fiel uns ein, dass wir ja Strassenmusik machen und mit unseren Einnahmen Badekleider kaufen könnten.


Wir packten also unsere Instrumente ein und zogen los in die Innenstadt von Lugano. Als wir alles aufgebaut hatten, merkte die Bratschistin, dass sie ihre Noten vergessen hatte. Der Vater des ersten Geigers war so nett und holte ihre Noten. Wir fingen schon mal an zu spielen. Es kamen sehr viele verschiedene Leute vorbei und blieben auch stehen. Einige Jugendliche, die vorbeischauten, machten sogar ein Video von uns. Als der Vater des ersten Geigers wieder schwitzend mit den Noten zurückkam, waren wir schon am Zusammenpacken, doch ihm zuliebe spielten wir das ganze Programm noch einmal durch.


Als wir in den Cellokasten sahen, wurde uns schnell klar, dass das Geld locker für die Badesachen reichen würde. Also packten wir unsere Instrumente endgültig ein und liefen zu H & M. Als wir unsere Badekleider gefunden und gekauft hatten, gingen wir endlich zurück zum Hotel. Dort angekommen, zogen wir unsere Badekleider an und sprangen in den Pool. Das war ein Gefühl von Reichtum! Mit selbst verdientem Geld die Badehosen zu kaufen und sich damit einen Traum erfüllt zu haben. Und das alles auch noch mit guten Freunden als gemeinsames Werk.


Johannes Liesum


Hallo, mein Name ist León. Ich bin ein Milliardär. Das zwar erst seit kurzer Zeit, aber na ja. Ich habe ein sehr grosses Grundstück in Spanien und eines in der Schweiz. Auf beiden Grundstücken sind sehr grosse Häuser, die mit sehr vielen Securities, Kameras und Bewegungsmeldern ausgestattet sind. Ich habe viele Sportautos der Marken Lamborghini, Ferrari, Maserati, Audi R8 usw. Übersetzt heisst das: sehr viele Autos. Ich würde die Zimmer in beiden Häusern im normalen Style halten. Das beste WLAN usw. In einem der Zimmer würde ich ein eigenes Fitnessstudio einrichten. Ich denke, ich hätte viele Hunde. Auf dem spanischen Grundstück hätte ich einen sehr grossen Pool mit einem riesigen Garten. Ich denke, ich hätte einen Privatjet mit einer eigenen Landebahn. Dann hätte ich noch ein Gaming-Zimmer mit vielen verschiedenen Spielen wie zum Beispiel ‹GTA 5›, ‹Call of Duty›, ‹Overwatch›, ‹FIFA 17/16/15/14›, ‹Battlefield›, ‹Horizon Zero Dawn› und ‹Minecraft›. Für diese Spiele braucht man Konsolen. Ich habe eine PS4 und eine PS3. Dann kommt das teuerste Gerät im ganzen Haus: die Höllenmaschine 7. Der beste, schnellste und teuerste Gaming-PC der ganzen grossen weiten Welt da draussen. Er kostet genau 36 000 Euro. Dies ist mein Traum-PC.


Ein Jahr zuvor: Eines Morgens wachte ich auf und sah, dass es Samstag war. Dies hiess für mich: «Ausschlafen!» Als ich endgültig wach war, ass ich erst mal etwas. Dann ging ich ins Dorf. Ich wohne in Riehen. Ich kaufte mir ausnahmsweise ein Lottoticket. Als ich dann zu Hause war, musste ich schnell meine Sachen packen, denn ich hatte Parcours. Als ich dort war, bauten wir erst ein paar Sachen auf und dann machten wir Saltos, Rückwärtssaltos und halt einfach Parcours. Als ich mit dem Fahrrad zurückfuhr, traf ich noch ein paar Freunde, mit denen ich dann noch ein bisschen rumchillte. Als ich dann endlich zu Hause war, machte ich den Fernseher an und schaute erst mal meine Lieblingsserie ‹Hawaii Five-O›. Als diese Folge zu Ende war, stellte ich den Sender ein, wo man sieht, welche Zahlen beim Lotto dabeiwaren. Als ich sie mit meinen verglich, sah ich, dass alle Zahlen identisch waren. Dass heisst, ich hatte 1 Milliarde Euro gewonnen. Sprich, ich war einer der wenigen Millardäre, die es auf der Welt gibt. Ich war überglücklich. Ich konnte es kaum fassen. Ja, so kam ich zum Geld. Ich bin ein richtig grosser Glückspilz.


León Garcia Martinez


Ich bin vor etwa fünf Jahren mit meiner Familie nach Kurdistan geflogen. Als wir ankamen, bekam ich 800 Euro Taschengeld. Ich fühlte mich sehr reich. Damals war ich 8 Jahre alt. 800 Euro sind eine Menge Geld für ein 8-jähriges Mädchen. Doch leider musste ich einen Teil meiner Mutter geben, damit ich nicht schon alles am ersten Tag ausgebe. Meine Mutter wollte, dass ich Goldschmuck kaufe. Damals wusste ich nicht einmal, wie teuer ein Goldschmuck sein kann, und dachte, er koste nur 10 Euro, weil meine Eltern mir noch nie gesagt haben, wie teuer ein Goldschmuck ist.


Ich spielte dann mit meiner Cousine, die immer noch so neidisch ist auf mich, ich weiss auch nicht, wieso. Sie ist meine Cousine, die mich immer nervt und vieles von mir gestohlen hat, aber mir ist es egal, sie hat nur Schrott geklaut. Ich kenne gar niemanden, der so ist wie meine Cousine. Ich habe sogar zu meiner Mutter gesagt, dass sie ein nerviger Mensch ist, aber sie sagte, dass es unsere Verwandten sind. Am nächsten Tag spielte ich mit meinem Nachbarn, weil ich nicht mit meiner Cousine spielen wollte. Danach gingen wir shoppen und es machte natürlich Spass. Ich und meine Schwester Habiba spielten meiner Cousine einen Streich. Sie hat wie immer geheult, obwohl wir uns nur hinter einem Gebüsch versteckt haben.


Mein Cousin ist 5 Jahre jünger als ich, aber ich habe ihn gern. Ich ging mit meinem Cousin, meiner Cousine und einem Kollegen in ein Trampolinland. Dort habe ich natürlich Saltos gemacht. Die fanden das komisch, weil sie selten ein Mädchen gesehen haben, das Salto machen kann. Als ich nach Hause ging, war eine Gruppe Kinder hinter mir. Ich habe gemerkt, dass ihnen langweilig ist, und spielte mit ihnen und kaufte ihnen ein Eis.


Als ich zu Hause war, schlief ich sofort auf meinem Bett ein. Am nächsten Tag sah ich, dass meine Cousine und mein Cousin auf meinem Bett geschlafen haben und mein Zimmer war ganz stickig. Ich habe ein Bild davon gemacht. Den Rest des Geldes habe ich nie ausgegeben, es ist bei meinem Vater. Ich bin froh, dass ich damals nicht alles ausgegeben habe. Aber ich fühle mich deshalb nicht reich.


Wenn ich das ganze Geld der Welt hätte, könnten sich die anderen Leute ja nichts leisten, weil ich ja das ganze Geld hätte. Wenn ich das ganze Geld der Welt hätte, würde ich es ganz fair an alle Leute verteilen. So, dass es nicht Arme und Reiche gibt – denn Menschen sind Menschen. Es gibt eigentlich keinen Unterschied. Es ist egal, wie man aussieht, wir bleiben alle gleich.


Amina Jafar Yaba


Ich fühlte mich zum letzten Mal reich, als ich durchs Dorf lief. Ich war einfach glücklich, all die netten Menschen zu sehen, die lachende Sonne zu geniessen und die Natur anzuschauen. Ich lief durch Riehen und ging zum Dorfspielplatz. Ich lief am Dorfspielplatz vorbei und schaute mir die Bäume an, die in den kleinen Teichen standen. Ich fand das sehr schön. Der Architekt, der das gemacht hat, hatte eine gute Idee. Beim Spielplatz setzte ich mich auf eine Bank und las das Buch, das ich aus dem Bücherschrank der Gedenkstätte Riehen genommen hatte. In dem Moment fühlte ich mich reich. Ich war glücklich, dass ich in einem so schönen Dorf leben durfte. Es gab nette Leute, alles was man brauchte, um angenehm zu leben, und viel Natur.


Bevor ich heimging, lief ich noch zum Bach und streckte meine Füsse in das kühle Wasser und lief barfuss über die Wiese. Dann liess ich die Füsse trocknen, und als sie trocken waren, ging ich heim. Zu Hause holte ich meine Klaviertasche und ging zur Klavierstunde. Ich freute mich auf die Klavierstunde, weil ich einen sehr netten Lehrer hatte. Als ich fertig war, ging ich nach Hause und schenkte meiner kleinen Schwester das Geschenk, das ich zuvor im Dorf gekauft hatte, und fühlte mich schon zum zweiten Mal an diesem Tag reich.


Der Auslöser beim ersten Mal, als ich mich reich fühlte, war, dass ich glücklich war, dass ich in einem so schönen Dorf wohnen durfte. Der Auslöser beim zweiten Mal war, dass meine kleine Schwester überglücklich über das Geschenk war und ich mich freute, dass es ihr so gut gefiel. Meine Gefühle und Gedanken beim ersten Mal waren, dass ich glücklich war und dachte, wie gut es mir doch ging, dass ich hier leben durfte. Meine Gefühle und Gedanken beim zweiten Mal waren, dass ich glücklich und erfreut war, dass meine Schwester vor Freude strahlte. Ich dachte, dass ich wirklich reich wäre, eine so nette Schwester zu haben.


Jonathan Michaelis


Reich sein bedeutet, viel Geld zu haben. Doch manche Menschen setzen das Geld für falsche Dinge ein. So denke jedenfalls ich. Ich kann mich noch an eine Geschichte erinnern, die ich einmal geträumt habe.


Es gab einmal ein Mädchen, das hiess Layena. Layena war 19 Jahre alt. Sie spielte oft zum Spass beim Lotto mit. Sie setzte nie mehr als 15 Euro ein. Ihr höchster Gewinn waren 40 Euro. Eigentlich dürfte Layena gar nicht im Lotto spielen, da ihre Mutter es ihr verboten hat. Eines Tages spielte sie wieder mit. Ihre Freundin Maria kam mit. Sie überlegte lange, wie viele Zettel sie kaufen sollte. Sie entschied sich für die Zahl 384270. Am Abend dachte sie die ganze Zeit an das Lotto-Spiel. In der Nacht fing sie an zu träumen.


Sie stellte sich ihr Leben vor mit viel viel viel Geld: Layena befand sich auf einmal in New York im H & M. Sie hatte eine Tüte in der Hand und verliess gerade den H & M. Sie ging zu einem edlen Geschäft. Als erstes probierte sie ein langes, pastellrosa Kleid an. Das Kleid ging über die Füsse und war trägerlos. Auf dem Oberteil waren überall Glitzersteine verteilt. Dazu gab es noch die passenden High Heels in rosa. Die Schuhe hatten einen weichen Samtüberzug. Sie kaufte alles und lief mit schnellen Schritten aus dem Geschäft. Und da war sie auch schon im nächsten Geschäft. Und wer hätte es gedacht, natürlich im Schmuckgeschäft! Dort kaufte sie sich Ohrringe und eine Kette. Das Armband hatte sie schon. Da fehlten ja nur noch die Tasche und die Frisur. Die Tasche war weiss und hatte Stickereien darauf. Als Frisur hatte sie zwei enge Zöpfe, von oben nach unten geflochten. Sie ging aus dem Geschäft und alle erstarrten … Es gab ein lautes «Peng!», und alle Leute waren verschwunden. Aber da stand ja eine Kutsche. Sie öffnete die Tür der Kutsche und stieg ein. Auf einmal hörte man einen lauten Schrei … Er kam aus der Kutsche. Es war Layena, die kreischte, da zwei Männer sie mit Messern bedrohten.


Sie wachte auf und gewann zum Schluss 100 000 000 Euro und sparte alles.


Eva Knopp


Als einer der Hunde meiner Grosseltern starb, war ich so traurig! Er war mein bester Freund. Ich mochte ihn so sehr. Manchmal war ich so traurig, dass ich das Gefühl hatte, er sei erst gestern gestorben.


Nach ein paar Monaten habe ich erfahren, dass meine Grosseltern einen Bernersennenwelpen kaufen wollen. Das war ein tolles Gefühl. Nachdem meine Grosseltern das erste Mal in der Zucht waren, haben sie zwei Favoriten-Welpen ausgesucht – die waren so gross wie Meerschweinchen. Dann haben meine Grosseltern erfahren, welchen Welpen sie bekommen. Die Züchterin hat ihnen gesagt, sie sollen alle ihre Enkel mitbringen. Also sind meine zwei Brüder, meine drei Cousinen und ich mit unseren Eltern und Grosseltern ins Emmental zu der Hundezucht gefahren. Dort durften wir zu den Welpen ins Gehege, sie streicheln und mit ihnen spielen. 20 Welpen von zwei Müttern. Das war ein so toller Tag!


Wir haben uns alle auf den Tag gefreut, an dem der Welpe aus dem S-Wurf zu uns kommt. Am 1. Mai 2017 ist er zu meinen Grosseltern gekommen. Da war er so gross wie ein langbeiniger Jack-Russell-Terrier. Er beisst richtig oft und ist sehr stark. Jetzt ist er schon sehr viel gewachsen. Seit er da ist, fühle ich mich so reich und ich denke nicht mehr so oft an meinen alten Freund. «Er ist so anstrengend wie süss», sagt meine Tante. Der Welpe ist extrem süss. Er wird wahrscheinlich ein grosser Bernersennenhund und sicher ein guter Freund. Jetzt geht er in den Welpenkindergarten und lernt dort erste Befehle. Ich bin richtig glücklich.


Jaël Bauer


Was soll ich über Geld schreiben? Genau das ist es ja! Geld inspiriert mich kein bisschen. Na ja, man kann sich viele tolle Sachen kaufen und so … aber ich habe immer noch keine Freunde. Ich kann in meinem Privatjet an die schönsten Strände der Karibik fliegen, wenn ich dann aber alleine dasitze, macht es auch keinen Spass, oder? Während viele Kinder im Naturbad plantschen, springen die in ihren eigenen Pool vor ihrer Villa. Wo bleibt denn da der Spass? Also, dies zeigt wieder einmal, dass man sich mit Geld keine Freunde kaufen kann!


Mir wird oft die Frage gestellt, was ich tun würde, wenn ich alles Geld der Welt hätte. Hmmm? Ich würde zuerst irgendwas für Tiere tun. Vielleicht würde ich ein neues Tierheim oder ein Spital für kranke und verletzte Tiere bauen und danach noch ein Spital für die vielen kranken Menschen in Afrika. Genau! Das würde ich tun. Und wenn ich dann einmal in dem Krankenhaus zum Rechten schaue, würden mich die Leute dankend anlächeln – und dieses Lächeln ist es, das mich reich und glücklich machen wird.


Und was wäre eigentlich, wenn es gar kein Geld gäbe? Ich weiss nicht so recht, aber ich glaube, man hätte irgendwas anderes gefunden, um zu handeln, wie zum Beispiel Steine oder Hörner. Vielleicht würde man auch einfach tauschen.


Als ich mich das letzte Mal reich gefühlt habe, war das nicht, als ich Taschengeld bekommen habe, sondern als ich nach meiner Hip-Hop-Aufführung viel Applaus und Komplimente bekommen habe. Ich habe durch Fleiss und Schweiss etwas erreicht und bin stolz darauf gewesen. Oder als mich meine Mitschülerin angelächelt hat, als ich ihr aus der Patsche geholfen habe. 


Oh nein, ich hab ja ganz vergessen, dass ich noch zur Bank muss. Mir ist nämlich das Geld ausgegangen. Also dann, bis bald! Und wenn du einfach DU bist, bist du schon der reichste Mensch der Welt!


Chiara Christ


Geld ist eine schwierige Sache. Manche haben viel und manche wenig. Natürlich wäre es schön, wenn ich richtig reich wäre. Dann wäre meine Sparbüchse endlich voll und ich könnte viel damit anfangen. Ich würde mir eine pinke Villa bauen. Da würde ich mit meiner besten Freundin wohnen. Tiere hätten wir natürlich auch, wie Papageien, Zebras, Giraffen – und auf jeden Fall Hunde.


Sehr viele Menschen würden gerne in einer Limousine gefahren werden. Aber wenn ich viel Geld hätte, würde ich selber durch die Stadt rasen. Ich würde auch das tollste Zimmer der Welt haben, mit einem Trampolinboden. Und dann hätte ich noch einen extra Raum für meine Klamotten. Ich würde mir aber keine Kleider kaufen, die über 1000 Franken kosten, sondern günstige, denn umso mehr, umso besser.


Ich kenne Reichtum und Armut. Meine Oma lebt nämlich in Brasilien. Der Vater meines Papas starb schon früh. Deshalb musste mein Papa schon mit 11 Jahren arbeiten gehen, dass es für Essen und so reicht. Gleichzeitig musste er auf seinen kleinen Bruder aufpassen. Eigentlich wollte er zur Schule gehen. Dafür hatte er aber keine Zeit. Das kann man sich in der Schweiz wohl nicht so gut vorstellen.


In Brasilien gibt es kein gutes Internet. Aber das ist auch gut so, dann lege ich nämlich mein Handy weg und verbringe die meiste Zeit mit den Kindern. Wir spielen draussen und das macht viel mehr Spass, als am Handy zu sein. Deshalb überlege ich mir auch manchmal, ob es wirklich so toll ist, viel Geld zu haben, und ob die Menschen überhaupt glücklich sind.


Ayra Tobler


Das letzte Mal, als ich mich reich fühlte, war, als ich mit meinem Bruder, meinem Vater, meiner Mutter und einer Freundin meiner Mutter nach Serbien flog. Der Flug ging etwa zwei Stunden. Als wir landeten, waren wir in der Hauptstadt von Serbien, in Belgrad. Von da aus fuhren wir mit dem Auto etwa eineinhalb Stunden nach Kragujevac. Da waren meine Grosseltern und einer meiner Cousins. Da blieben wir ein wenig. Danach gingen wir nach Virnci. Da haben wir unser Haus und in der Nähe ist auch Vrnjacˇka Banja. Da blieben wir auch etwa eine Woche. Dann fuhren wir in die Berge. Dort pflückten wir Himbeeren. Toll war, ich durfte mit dem Traktor fahren. Cool war noch, dass die Freundin meiner Mutter Opernsängerin ist. Als es dann Nacht wurde, geschah es, dass alle Sterne am Himmel erschienen. Man konnte die Milchstrasse sehen. Da habe ich mich das letzte Mal reich gefühlt.


Mateja Zajcek


Ich fühlte mich das letzte Mal reich, als ich die Idee hatte, Geld für einen guten Zweck zu spenden. Darauf hatte mich ein Film gebracht, den wir im Religionsunterricht geschaut haben. In diesem Film geht es um einen Jungen, der sehr viel Geld gespendet hat für Kinder in Afrika.


Ich habe mir gedacht, das kann ich auch. Deshalb habe ich Gummiarmbänder geknüpft und sie dann im Dorf verkauft. Nach einem erfolgreichen Tag waren in meinem ‹Kässeli› 270 Schweizerfranken. Zu Hause habe ich entschieden, dass ich 220 Schweizerfranken spende und 50 Schweizerfranken für die Arbeit und das Material behalte. Die 220 Schweizerfranken habe ich für sauberes Trinkwasser gespendet. 


Reich habe ich mich gefühlt, weil ich hier in der Schweiz lebe und es mir gut geht. Leider geht es den Kindern in Afrika nicht gut. Ich habe zwar keine Millionen auf dem Konto, aber es fehlt mir an nichts. Ich bin nicht so reich an Geld, aber ich bin reich an Freude. Ich hoffe, dass es den Kindern in Afrika in den nächsten Jahren besser geht. Hätte ich alles Geld der Welt, würde ich sicher wieder spenden.


Ruben Mansueto


Diesen Artikel finden Sie im Jahrbuch z'Rieche 2017

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